Denn dies war „Das Plateau“ ja: ein Geschenk. Ein Moment der Ruhe im Zeitstrom. Von eigener Tiefe. Zu ruhig? Zu tief? „Nein“, antwortet Wolfgang Erk, „das würde ich nicht sagen“. Aber es habe sich doch vieles geändert in den vergangenen 31 Jahren – bis hin zum Interesse, „einer bestimmten Sache entlang widerstreitend neue Gedankenlinien zu entwickeln“. Als Kritik will Erk dies nicht sehen.
Echte Typen fehlen
Aber doch spürt man: Diesem Wolfgang Erk, der sein Gegenüber gerne kommen lässt, dessen Gegenrede fordert – um sie dann mit lächelndem Tonfall zum Einsturz zu bringen –, fehlen in der Gegenwart nicht nur auf den Bischofsstühlen buchstäbliche Figuren.
Manches Herz trägt Trauer
Die Vernunft hat Erk das Denkerforum „Das Plateau“ schließen lassen. Manches Herz trägt Trauer. Wolfgang Erk hält dagegen: „Wir haben noch viel vor.“ Das glaubt man gerne und erinnert sich doch nur zu gerne an zwei Hefte der jüngeren „Plateau“-Geschichte: Nummer 173 mit Arbeiten des Stuttgarters Gert Wiedmaier und Nummer 178 von April 2020 mit Bernd Koberlings Zyklus „Sonnengestein“.