SPD will so Fachkräfte anlocken und setzt auch auf neue Baugebiete. Kitas müssten länger öffnen.

Leonberg - Wohnen, Verkehr und die Gesundheitsversorgung: Vor allem mit diesen Themen wollen die Leonberger Sozialdemokraten bei der Kommunalwahl am 26. Mai sowohl in der Stadt wie auch auf Kreisebene punkten.

 

Gerade auf dem Krankenhaus-Gelände, so sagt der Spitzenkandidat für den Kreistag, Günther Wöhler, könnten zwei Probleme gleichzeitig gelöst werden. Hier ist Platz für neue Wohnhäuser. Und die, so schlägt es die SPD vor, sollen dem Klinikpersonal vorbehalten bleiben. „Das würde nicht nur die Wohnungsnot lindern, sondern auch ein gewichtiges Argument beim Anwerben von fehlendem Fachpersonal darstellen“, sagt Wöhler, der selbst Arzt ist.

Orange Tonne statt Wertstoffhof

Für den Übergang schwebt den Sozialdemokraten ein Appartementhaus vor, in dem Gastärzte, neues Personal, aber auch Schüler des benachbarten Berufsschulzentrums untergebracht werden könnten.

Ein wenig abgeflaut ist die Diskussion um Wertstoffhöfe, die vom Landkreis betrieben werden. Die Debatte um einen neuen Standort für den umstrittenen Wertstoffhof am Leonberger Bahnhof könnte unter Umständen dann obsolet sein, wenn mehr Menschen die orange Tonne nutzen, in die Kunststoffabfälle kommen. Viele Bürger, so vermutet Wöhler, wissen von dieser bequemen Variante noch gar nichts.

Um mehr Wohnraum zu schaffen, davon ist Ottmar Pfitzenmaier überzeugt, wird es ohne zusätzliche Baugebiete nicht gehen. Allerdings müssten auch innerörtliche Freiflächen stärker genutzt werden, sagt der Spitzenkandidat für den Gemeinderat.

Wohnraum für Durchschnittsverdiener

Um die Zielmarke von 25 Prozent bezahlbaren Wohnraums bei Neubauten und neuen Stadtvierteln zu erreichen, schlägt Pfitzenmaier eine Zusammenarbeit der Stadt mit kommunalen Bauträgern vor. Dabei gehe es vor allem um Wohnungen für Durchschnittsverdiener. Auch müssten Familien in der Lage sein, Eigentum zu erschwinglichen Preisen zu erwerben.

Um dem Verkehrschaos Herr zu werden, setzen die Sozialdemokraten auf verschiedene Mosaiksteine. Dazu gehört ein Stadtticket für 1,40 Euro, kürzere Taktzeiten und bessere Linienführungen für Busse und optimierte Radwege mit Abstellplätzen.

Der Verkehrsfluss und der Weg in die Parkhäuser müsse mittels digitaler Leitsysteme gesteuert werden, sagt die SPD.

Mehr Hilfe für Vereine

Der Initiative des Landesverbandes für die Abschaffung von Kita-Gebühren schließt sich „perspektivisch“ auch die Leonberger SPD an. Schon jetzt allerdings müssten die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen stärker den Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden.

Nicht zufrieden sind die Sozialdemokraten mit der städtischen Vereinsförderung: „Die Verwaltung muss den ehrenamtlichen Einsatz aktiver und wohlwollender unterstützen.“ Pfitzenmaier pocht erneut auf einen Sportstättenentwicklungsplan. Damit ließen sich öffentliche Zuschüsse sehr viel zielgerichteter einsetzen.