Im Kunstquartier zeigen 23 Mitglieder des Weissacher Kunstvereins Artifex ihre Arbeiten.

Leonberg/Weissach - Künstlerische Vielfalt hat sich der in Weissach beheimatete Kunstverein Artifex auf die Fahnen geschrieben. Dass er dieses Versprechen auch auf das Schönste einlöst, ist derzeit in den Räumen des Kunstquartiers in der Leonberger Schmalzstraße zu sehen.

 

Auf zwei Stockwerken stellen sich 23 Künstler vor, von denen etwa die Hälfte nicht nur Artifex angehört, sondern auch dem Verein Kunst Stuttgart International, der seinen Sitz in Leonberg hat – er hat Artifex in seine Räume in der Schmalzstraße eingeladen. Homogen, ja harmonisch ist der Eindruck beim Flanieren zwischen den Arbeiten. Es ist zu spüren, dass beim Hängen mit viel Liebe und Sachverstand vorgegangen worden ist. Die Spanne der Techniken ist groß – viele künstlerische Handschriften stellen sich vor. Das wiederum erlaubt den Betrachtern ganz unterschiedliche Sichtweisen auf das, was die Menschen umgibt und unterschiedlichen Möglichkeiten der Wahrnehmung nachzuspüren.

Es werden aktuelle Themen aufgegriffen

Scheinbar fast fotorealistische Wiedergaben von Menschen werden verfremdet und bekommen eine symbolhafte Dimension. An anderen Stellen zeigen stark vergrößerte oder bearbeitete Fotografien ihre eigene Sichtweise der Wirklichkeit und transportieren damit eine Aussage.

Aktuelle Themen werden bei manchen aufgegriffen, und obwohl Konturen und Farbfelder nicht das abbilden, was das Auge kennt, wissen Kopf und Herz doch gleich, was gemeint ist. Etliche abstrakte Positionen sind vertreten – auch hier ist keine wie die andere. Die Vielfalt der Techniken ist bei diesen Arbeiten besonders groß. Manche der Künstler setzen den Farben Substanzen wie Erde, Sand, Asche oder Strukturmasse zu, damit der Auftrag pastos, bisweilen sogar fast reliefartig wird und der Bildoberfläche Leben verleiht. Andere nutzen das Wechselspiel von matter und glänzender Stofflichkeit, um faszinierende Wirkungen zu erzielen.

Leuchtende Mischungen

Eitempera kommt zum Einsatz, feine Aquarellfarben, ebenso eine leuchtende Mischung von Bienenwachs, Harz und Pigmenten, was stimmungsvolle Farbspiele und Flächenstrukturen zur Folge hat. Das sensible und rhythmische Verschmelzen verwandter und entgegengesetzter Farbnuancen in Acryl- oder Mischtechnik erzeugt beim Betrachten reizvolle Momente zwischen Spannung und Harmonie.

Plastiken dürfen bei diesem breit angelegten Spektrum natürlich ebenfalls nicht fehlen. Sie unterbrechen die stimmig gehängten, gerahmten Bildwerke immer wieder auf angenehme Weise und setzen eigene Akzente. Manchmal sind sie gegenständlich, wie etwa ein stark vergrößertes Lippenpaar aus Marmor, andere wiederum haben verweisenden Symbolcharakter.