„Wir sind hier aber insgesamt noch gut weggekommen“, bilanziert Stefan Glasmeyer. Auch was die Corona-Maßnahmen betrifft. „Die Mitarbeiter aus unseren Büros in Italien oder Madrid saßen drei Monate komplett daheim. Die durften nicht einmal zum Sport raus“, berichtet der Vertriebschef.

 

Der Hersteller von Dosier- und Prozesspumpen, Dosieranlagen und Systemen für die Flüssigkeitsdosierung liefert in insgesamt 85 Länder. Und in jedem waren die Bedingungen anders und damit auch das Vorgehen der jeweiligen Tochterunternehmen. „In Südkorea zum Beispiel wurde den Mitarbeitern teilweise das Taxi oder ein Parkplatz bezahlt, damit sie nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren müssen“, sagt Glasmeyer.

Pumpen für die Produktion von Corona-Impfstoff

Die vielen Corona-Reisebeschränkungen haben bei Lewa auch den Umgang mit den Kunden stark verändert. „Zur Endabnahme sind oft ganze Delegationen angereist“, sagt Geschäftsführer Martin Fiedler. Das gehe nun natürlich nicht mehr. „Wir machen das jetzt per Videoübertragung“, erklärt er.

Nicht nur dafür habe man technisch aufgerüstet. So finden nebenan im ehemaligen Auditorium der Klavierfabrik Pfeiffer, das von Lewa gekauft wurde, regelmäßig wichtige Schulungen statt. Etwa für Mitarbeiter von Stadtwerken. So stellt Lewa eine Anlage her, mit der sich Lecks in Gasleitungen erkennen lassen. Eine lebenswichtige Aufgabe sozusagen.

Am Ende des Besuchs im Lewa-Stammsitz in Leonberg schließt sich dann auch der Corona-Kreis. Denn in einer Halle stehen auf mehreren Paletten zahlreiche weiße Pumpen. „Das sind Pumpen für den hygienischen Bereich“, klärt Stefan Glasmeyer auf. „Diese hier sind bestimmt für die Produktion von Corona-Impfstoffen und gehen bald in die USA und nach Italien.“

Damit der gewerbliche Bereich weiter am Standort arbeiten kann, sei auch eine entsprechende Unterstützung aus den Büros nötig. „Die Ingenieure etwa arbeiten mit einer 3D-CAD-Software. Für diese Arbeitsplätze haben wir ein Zwei-Schicht-System eingeführt“, berichtet der Geschäftsführer. Ebenso gibt es nach Bereichen getrennte Zeiten in der Kantine.

Ischgl-Welle zu Beginn

Die Lewa-Geschäftsführer Stefan Glasmeyer und Martin Fiedler. Foto: factum
In den Produktionshallen lässt sich gut Abstand halten. Sie sind geräumig, die Werktische sind groß. Wo der Abstand von anderthalb Metern eingehalten werden kann, darf die Maske abgenommen werden. Wer durch die Gänge läuft, muss sie aber wieder aufsetzen. Darin haben die Mitarbeiter seit März Übung. „Wir hatten am Anfang eine kleine Ischgl-Welle“, berichtet Stefan Glasmeyer, der für den Vertrieb zuständige Lewa-Geschäftsführer. Die betroffenen Mitarbeiter, die Erkältungs- und Grippe-ähnliche Symptome zeigten, hätten aber besonnen reagiert und seien daheim geblieben.

Anschließend habe man ein Gremium zusammengestellt, das sich Schutzmaßnahmen überlegen sollte. „Wir haben beim ersten Gespräch ein paar Maßnahmen diskutiert und dachten, damit hat es sich“, erinnert sich Glasmeyer. Doch weit gefehlt. Die Corona-Gruppe traf sich bald täglich. „Manchmal haben wir uns wie Front-Runner gefühlt. Wir haben Maßnahmen ergriffen, die wenig später in den gesetzlichen Verordnungen verankert wurde“, sagt Martin Fiedler.

Mitarbeiter nähen 1300 Masken für Mitarbeiter

Ein Problem zu Beginn der Corona-Pandemie war die fehlende Verfügbarkeit von Masken. „Da haben sich Mitarbeiter zusammengetan und haben in der Cafeteria 600 Masken für die Beschäftigten am Standort Leonberg genäht“, erzählt Marketingleiterin Ronja Kielwein und erinnert sich an den eigenen schmerzenden Rücken im Anschluss. Die Aktion sei so gut angekommen, dass kurzerhand beschlossen wurde, weitere Masken für die übrigen fast 700 Mitarbeiter weltweit zu nähen. „Da war ein Zusammenhalt“, schwärmt sie.

„Die Menschen haben Fotos mit den Masken zurückgeschickt. Das war ein wirklich gute Sache für den Esprit. Corona lastet einfach auf den Leuten“, weiß Stefan Glasmeyer. Der Sommer sei sehr ruhig verlaufen. Doch mit zunehmendem Herbstwetter verzeichnet auch der Pumpen-Hersteller wieder mehr Corona-Fälle. „Wir hatten bislang zwölf Infizierte in Leonberg und etwa die gleiche Anzahl in den Tochterunternehmen“, berichtet Werner Bartole, der Beauftragte für Arbeitsschutz.

Viele Fragen müssen geklärt werden

Allein im Oktober seien sechs Beschäftigte infiziert gewesen und weitere 20 in Quarantäne. Vor knapp vier Wochen habe man die komplette zweite Schicht im Lager rausnehmen müssen. Dort gab es einen Infektionsfall und alle anderen Mitarbeiter Kontaktpersonen der Kategorie 1. Bei Lewa stellt man sich darauf ein, dass das Infektionsgeschehen über den Winter auf diesem Niveau bleiben wird.

Die Corona-Gruppe bei Lewa hat im Sommer nur zwei Mal die Woche getagt, mittlerweile sei man wieder bei drei Mal. Nicht immer lässt sich alles anhand der Verordnungen regeln. „Wir hatten kürzlich den Fall, dass das Kind eines Mitarbeiters nach Hause geschickt wurde, weil es in der Klasse einen Corona-Fall gab. Die Frage war: Wie regeln wir das? Muss die Person Urlaub nehmen? Oder Gleitzeit?“, nennt Geschäftsführer Martin Fiedler ein Beispiel. Man habe beschlossen, in dem Fall den Lohn weiterzuzahlen und sich das Geld rückwirkend vom Staat zurückzuholen.

In Deutschland bisher gut durchgekommen

„Wir sind hier aber insgesamt noch gut weggekommen“, bilanziert Stefan Glasmeyer. Auch was die Corona-Maßnahmen betrifft. „Die Mitarbeiter aus unseren Büros in Italien oder Madrid saßen drei Monate komplett daheim. Die durften nicht einmal zum Sport raus“, berichtet der Vertriebschef.

Der Hersteller von Dosier- und Prozesspumpen, Dosieranlagen und Systemen für die Flüssigkeitsdosierung liefert in insgesamt 85 Länder. Und in jedem waren die Bedingungen anders und damit auch das Vorgehen der jeweiligen Tochterunternehmen. „In Südkorea zum Beispiel wurde den Mitarbeitern teilweise das Taxi oder ein Parkplatz bezahlt, damit sie nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren müssen“, sagt Glasmeyer.

Pumpen für die Produktion von Corona-Impfstoff

Die vielen Corona-Reisebeschränkungen haben bei Lewa auch den Umgang mit den Kunden stark verändert. „Zur Endabnahme sind oft ganze Delegationen angereist“, sagt Geschäftsführer Martin Fiedler. Das gehe nun natürlich nicht mehr. „Wir machen das jetzt per Videoübertragung“, erklärt er.

Nicht nur dafür habe man technisch aufgerüstet. So finden nebenan im ehemaligen Auditorium der Klavierfabrik Pfeiffer, das von Lewa gekauft wurde, regelmäßig wichtige Schulungen statt. Etwa für Mitarbeiter von Stadtwerken. So stellt Lewa eine Anlage her, mit der sich Lecks in Gasleitungen erkennen lassen. Eine lebenswichtige Aufgabe sozusagen.

Am Ende des Besuchs im Lewa-Stammsitz in Leonberg schließt sich dann auch der Corona-Kreis. Denn in einer Halle stehen auf mehreren Paletten zahlreiche weiße Pumpen. „Das sind Pumpen für den hygienischen Bereich“, klärt Stefan Glasmeyer auf. „Diese hier sind bestimmt für die Produktion von Corona-Impfstoffen und gehen bald in die USA und nach Italien.“