Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus
Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellte sich hinter die Organisatoren. „Die Documenta ist eines der wichtigsten kulturellen Ereignisse in Deutschland und von höchster internationaler Bedeutung für Kunst und Kultur“, sagte die Grünen-Politikerin in Berlin. Sie habe „in einem intensiven Austausch“ mit Documenta, Stadt und Land gestanden und begrüße den Vorschlag für ein internationales Forum. „Ich finde es richtig, dass die Documenta Gelegenheit geben will, in eine Debatte einzutreten, um das Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts des Kampfes gegen Rassismus und Antisemitismus und Islamophobie zu diskutieren und werde sie auf dem Weg dahin unterstützen.“
Sondersitzung geplant
Auch Hessens Kunstministerin Angela Dorn, die stellvertretende Vorsitzende des Documenta-Aufsichtsrates ist, begrüßte ein entsprechendes Forum. Rückendeckung erhielten die documenta und Ruangrupa auch von den drei ehemaligen Kasseler Oberbürgermeistern Wolfram Bremeier, Hans Eichel und Bertram Hilgen, in dieser Funktion selbst langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Schau. „Wir warnen eindringlich vor dem Versuch, die künstlerische Freiheit des Kuratorenteams der d15 anzutasten und dafür den Aufsichtsrat der Documenta zu instrumentalisieren“, teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung mit. Nach dpa-Informationen soll es eine Sondersitzung des Aufsichtsrats bis zum Wochenende geben, um sich mit den Antisemitismus-Vorwürfen zu befassen.
OB Geselle weist Vorwürfe ebenfalls zurück
Der amtierende Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Documenta gGmbH, Christian Geselle, hatte die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Ruangrupa bereits am Wochenende zurückgewiesen. Am Mittwoch bekräftigte er erneut: „Einen Eingriff in die künstlerische Freiheit darf und wird es mit mir nicht geben – auch nicht durch Überprüfung oder gar Beschlüsse in den Gremien der Gesellschaft.“