Nach dem 61:0 in der Kreisliga gegen die Bempflingen Renegades behält die Mannschaft von Trainer Fabian Hoyer auch im Heimspiel ihre weiße Weste. 

Leonberg - Wäre diese Football-Partie nicht vorzeitig abgebrochen worden, wäre es wohl der höchste Sieg in dieser Kreisliga-Saison geworden. So wurde das 61:0 der Leonberg Alligators gegen die Bempflingen Renegades immerhin der höchste Zu-Null-Erfolg dieser Spielzeit. Die bereits stark personell gebeutelt angereisten Gäste baten nach drei Vierteln darum, die Partie nicht fortzusetzen, die Hausherren stimmten zu. In Kombination mit dem 46:0 im Hinspiel ergeben sich so über 100 Zähler gegen die Renegades bei keinen zugelassenen Punkten. Dementsprechend zufrieden war Fabian Hoyer – und das hat beim Alligators-Coach, der ansonsten auch bei hohen Siegen immer noch Verbesserungspotenzial entdeckt hatte, durchaus etwas zu heißen. „Die Jungs haben das von vorne bis hinten toll gemacht“, lobte Hoyer.

 

Im Hinspiel hatte er sich noch über die teilweise unfaire Spielweise des Gegners beklagt, am Samstag war davon in der wohl letzten Partie auf dem Jahnsportplatz nichts zu sehen. Bereits im ersten Viertel sorgte sein Team für klare Verhältnisse, mit 28:0 wurden erstmals die Seiten gewechselt. Mehrere Ballgewinne und Tackles – hier wird ein Ballträger zu Boden gebracht – sorgten dafür, dass die Alligators-Defensive immer wieder nur kurz auf dem Feld stehen musste und Bempflingen der Endzone der Alligators nie gefährlich nahe kam. Offensiv waren die Renegades mit der Variantenvielfalt der Gastgeber überfordert, sodass Leonberg zahlreiche Angriffe mit einem Touchdown beendete. Unter anderem brachten Anas Zeddoug, Lukas Dank, Tobias Eggeler, Luca Rölleke und Luis Turian Punkte auf die Anzeigetafel. So konnte Hoyer der zweiten Reihe um den Ersatz-Quarterback Raphael Dunz viel Spielzeit geben. Ein Beweis, dass der Leonberger Kader auch in der Breite gut aufgestellt ist. Nach dem achten Sieg in der achten Begegnung stehen die Alligators aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs gegen die Verfolger bereits zwei Spieltage vor Saisonende als Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga fest. „Ein Grund war, dass wir nicht den sportlichen Erfolg, sondern den Spaß an die erste Stelle gestellt haben. Die Mischung aus Pragmatismus und Euphorie hat gestimmt. Wir hatten eine hohe Trainingsbeteiligung, haben als Team super funktioniert und waren auch in Sachen Mentalität ganz weit vorne“, erklärte Hoyer die Dominanz seiner Mannschaft über den gesamten Saisonverlauf. Bereits am kommenden Sonntag steht bei den Heidelberg Jaguars das nächste Spiel auf dem Programm. Und die Alligators wären nicht die Alligators, hätten sie für die beiden verbleibenden Partien nicht auch noch ehrgeizige Ziele. „Wir wollen die perfekte Saison klarmachen“, sagt Hoyer, der aber auch in diesen Begegnungen viel rotieren wird.

Im Anschluss an die Partie feierten die Alligators ihren Titel standesgemäß. Einige Spieler ließen sich eine Glatze rasieren, der Abschluss der Sause erfolgte auf dem Marktplatz. Einen weiteren Grund zum Jubeln gab es nach der Partie, als Alligators-Spieler Daniel Diehm seiner Freundin auf dem Platz einen Heiratsantrag machte. Als Gewinnspiel getarnt, wurde ihr Name auf einem Zettel gezogen. Als sie das Feld betrat, hielt Diehm erfolgreich um ihre Hand an. Am letzten Heimspieltag lief aus Leonberger Sicht einfach alles nach Plan.