Was für tolle Schneelandschaften im Altkreis sorgt, führt auf den Straßen zu 104 Unfällen, die meisten glücklicherweise nur mit Blechschaden.

Altkreis - Um kurz nach 6 Uhr morgens hat der Winterdienst seine Runden gedreht. Doch um 8 Uhr ist davon schon nichts mehr zu sehen. Schneefall seit der Nacht bis zum Mittag hat am Montag zu schönen Winterlandschaften im Altkreis geführt, aber auch zu Rutschpartien auf Straßen und Gehwegen.

 

„Wir haben in den Kreisen Böblingen und Ludwigsburg von 4 Uhr bis zum Mittag 104 Unfälle gezählt“, berichtet Peter Widenhorn von der Polizei. „Die Zahl ist hoch. Doch insgesamt sind wir glimpflich davon gekommen, da es bei den meisten davon beim Blechschaden blieb.“ Dies sei auch ein Zeichen, dass die Menschen den Witterungsbedingungen angepasst gefahren sind. Alle Unfälle seien Schnee- oder Glätte-bedingt passiert. Nur in fünf Fällen wurde dabei jemand leicht verletzt; und in einem Fall in Aidlingen stürzte eine Fußgängerin so schwer, dass der Rettungsdienst kommen musste.

Gegen Laterne gerutscht

Einen leicht verletzten Autofahrer gab es unter anderem am frühen Morgen in Renningen. Hier war ein Mann gegen 5.50 Uhr auf der Leonberger Straße mit seinem Wagen gegen eine Laterne gerutscht. Eine Frau wurde ebenfalls leicht verletzt, als sie ohne Fremdbeteiligung auf der Kreisstraße zwischen Heimerdingen und Rutesheim von der Fahrbahn abkam.

Auch auf den Autobahnen war es mitunter rutschig. Foto: Simon Granville
Auf der Autobahn 81 kam es zwischen Pleidelsheim und Zuffenhausen zu zwei Unfällen, darunter einer mit einer verletzten Person. Auch in der Ausfahrt Stuttgart-Feuerbach rutschte ein Fahrzeug von der Fahrbahn.

Der beständige Schneefall sorgte dafür, dass die örtlichen Winterdienste im Dauereinsatz waren. „Seit 3 Uhr waren unsere Straßenbeobachter im Einsatz, ab 4 Uhr haben Mitarbeiter des Baubetriebshofs und Unternehmer den Winterdienst sichergestellt“, berichtet der Pressesprecher der Stadt Leonberg, Tom Kleinfeld.

Doppelt geräumt und gestreut

Einige Gebiete hat die Stadt ausgeschrieben und fremdvergeben. „Nach dem Schneefall in den sehr frühen Morgenstunden hat es am frühen Vormittag noch einmal angefangen zu schneien, sodass aufgrund der Masse des Schneefalls quasi doppelt geräumt und gestreut werden musste“, berichtet Kleinfeld weiter. Je nach Witterungslage sind die Winterdienstmitarbeiter dann auch am Abend noch oder erneut im Einsatz.

Große Probleme bereiten den Bauhofmitarbeitern oft enge Straßen in Wohngebieten, in denen dicht und teilweise auch falsch geparkt wird. „Wenn man in ein Wohngebiet reinfährt, geht oft nichts mehr“, sagt Achim Gompper, der Leiter des Heimsheimer Bauhofs. „Die Leute parken oft ohne Verstand.“ Er kritisiert, dass viele Anwohner ihre Autos auf der Straße abstellen, obwohl sie über Garagen, Carports oder Stellplätze auf ihren Grundstücken verfügten. „Es würde schon helfen, wenn man in Wohngebieten nur auf einer Seite parkt“, sagt Gompper.

Schnee wieder auf die Straße geschippt

Ebenso ärgern den Leiter des Bauhofs Anwohner, die den Schnee vom Gehweg und aus der Einfahrt einfach auf die Straße kippen. „Gern auch auf frisch geräumte Straßen“, sagt Gompper. Dadurch würden die Straßen einerseits wieder rutschig. Andererseits verschärfe dies das Parkproblem. „Die Autofahrer können dadurch ihre Fahrzeuge nicht mehr direkt am Bordstein parken, sondern stehen bis zu einem halben Meter weg. Das macht die Straßen noch enger“, erklärt er.

Zum anderen würden dadurch auch reguläre Stellflächen im Straßenraum regelrecht zugeschüttet, was den Parkdruck ebenfalls verschärfe.