„Es ist ein wichtiger Teil unserer Geschichte“
Holger Korsten, ein Mitglied der KZ-Gedenkinitiative, erzählt in seinem Vortrag die Geschichte des alten Engelbergtunnels – von seiner Planung, über dessen Umbau zur Flugzeugfabrik, bis hin zu seiner Schließung. „Der alte Engelbergtunnel wurde aus propagandistischen Gründen gebaut. Er sollte bombastisch werden und allen zeigen, dass nur die Nationalsozialisten so etwas Großartiges bauen konnten“, erklärt er. „Was erst eine Autobahn war, die zum Wohlbefinden des deutschen Volkes errichtet wurde, wurde kurze Zeit später eine Fabrik zur Produktion von Tragflächen eines Düsenjägers.“ Weiterhin sagt er: „Damit begann im Frühjahr 1944 für 5000 Häftlinge eine Zeit, in der sie sieben Tage die Woche arbeiten mussten. In 12-Stunden-Schichten, ohne Urlaub und permanentem Hunger, Seuchen und der Willkür der SS ausgesetzt.“ Nachdem die Fabrik geschlossen wurde, konnte man von 1950 an wieder durch den Tunnel fahren. Doch als Leonberg 1980 dem Engelbergbasistunnel zustimmte, wurde der alte Tunnel geschlossen.