Vor 45 Jahren hat in der Stadtmitte das Leo-Center seine Pforten für die Kundschaft geöffnet.

Leonberg - Mitten in die Stadt und nicht auf die grüne Wiese – den Fehler, den viele Städte in den 70er Jahren mit ihren neuen Einkaufszentren gemacht haben, hat Leonberg mit dem Leo-Center nicht begangen. Mitten in der Stadt, an der Schnittstelle zwischen Leonberg und Eltingen, hat vor 45 Jahren das Einkaufszentrum seine Tore für die Kundschaf t geöffnet.

 

Zunächst einmal handelt es sich um ein ganz normales Einkaufszentrum. Zugleich aber ist das Leo-Center auch so etwas wie der Marktplatz für Leonberg, die Stadtmitte, der Treffpunkt schlechthin. Organisatorisch betrachtet ist das Leo-Center eine der zahlreichen Malls, die das Hamburger Unternehmen ECE-Projektmanagement in Deutschland und in ganz Europa hat.

Start eines Gemeinschaftswarenhauses

Als sechste Niederlassung der ECE ist das Einkaufszentrum 1973 gebaut worden, fast ein abenteuerliches Unterfangen. Denn wo heute Römer-, Eltinger, Brenner- und Leonberger Straße zusammenkommen, war Niemandsland: Leonberg und das 1938 eingemeindete Eltingen standen sich nicht gerade nahe. Wo heute der Stadtpark ist, wurde einst Gips abgebaut, wo das Center steht, war ein großer Hühnerstall.

Verärgert darüber, dass so viel Kaufkraft von Leonberg gen Stuttgart abfloss, erstellte der Apotheker Hans Scheltdorf in mühevoller Kleinarbeit eine Studie zur Einzelhandelssituation für Leonberg. Auch der Handels- und Gewerbeverein war mit von der Partie und ging mit dieser Studie in der Hand auf Investorensuche für „ein Gemeinschaftswarenhaus“.

Manche Geschäfte sind seit 45 Jahren dabei

Die ECE, die Anfang der 70er Jahre nur in Großstädten wie München, Hamburg oder Frankfurt Niederlassungen hatte, ließ sich überzeugen, dass auch in einem Mittelzentrum im Stuttgarter Speckgürtel Geld zu verdienen ist. Maßgeblichen Anteil am Erfolg des Leo-Centers weit über die Stadtgrenzen hinaus, hatte der erste Manager Klaus Schliebe. Er stellte Aktionen auf die Beine, die den Menschen damals noch kaum vertraut waren, und band damit viele Kunden an die neue Passage.

Eine ganze Reihe Center-Manager sind seither Schliebe gefolgt. Seit zwei Jahren ist Klaus-Peter Regler in dem Amt. „Nahezu 80 Geschäfte und täglich eine fünfstellige Zahl an Besuchern bringen einiges an Herausforderungen mit sich“, sagt Regler. Manche Geschäfte sind seit 45 Jahren dabei. Andere sind ganz neu dazugekommen, was auch bauliche Neuerungen erfordert, wie etwa jüngst ein Aufzug bei Saturn.

Doch das Leo-Center ist mehr: Interessante Ausstellungen, karitative Aktionen mit den Lions Clubs, oder dem Kinderschutzbund gehören dazu, ebenso wie kulturelle Veranstaltungen, oder die Tour de Natur mit der Leonberger Kreiszeitung.