Nach neun Tagen mit viel Unterhaltung geht das große Sommerfest in der Ortsmitte zu Ende.

Rutesheim - Während an diesem glühend heißen Freitagabend die Kinder ausgelassen im Brunnen planschen und im Sand spielen, eröffnet Martin Killinger, der Erste Beigeordnete der Stadt, mit „Bühne frei für das Wirtschaftswunder – in Rutesheim“ das Konzert der sechsköpfigen Band. Die Musiker sind staubedingt mit einiger Verspätung angekommen. Doch als sie dann loslegen, nehmen sie das Publikum mit auf eine fetzige, musikalische Zeitreise mit viel Hüftschwung und Augenzwinkern.

 

Wer kennt sie nicht, die Hits aus den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, die Schlager, die von Herz, Schmerz, Amore und der Sehnsucht nach der ebenso weiten wie heilen Welt handeln. Die Band „Wirtschaftswunder“ hat sie alle drauf, von „Schuld war nur der Bossa Nova“ über „Nachtexpress nach Saint Tropez“ bis zum „Mann im Mond“ und dem „Sugar, Sugar Baby“.

Motto: „Schlager machen glücklich“

Das Motto der Gruppe, „Schlager machen glücklich“, passt an diesem Abend auch auf die vielen Besucher, die zu späterer Uhrzeit immer zahlreicher werden. Und die immer mehr mittanzen und -singen, mit Taschentüchern wedeln und klatschen, wenn es der mit rotem Glitzerjackett gekleidete Sänger verlangt. Er und die platinblonde Sängerin mit dem weißen Pünktchenkleid sind die beiden Frontleute von Wirtschaftswunder, die ihre Show mit viel Ironie und Witz abziehen.

Der Auftritt der bundesweit bekannten Gruppe war einer der Höhepunkte des mit vielen Veranstaltungen vollgepackten Rutesheimer „Strändle“. Bereits zum zweiten Mal nach 2016 haben die Aktiven des Vereins der Selbstständigen (VdS) das Fest in der Ortsmitte mit einem überdimensionalen Sandkasten auf die Beine gestellt. „Wir wollen etwas für die Stadt tun“, sagt Friederike Jenk, die VdS-Vorsitzende, zur Begründung. Man wolle auch zeigen, wie attraktiv die Stadt ist, damit die Leute dort nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Einkaufen hingehen.

Veranstalter hoffen auf schwarze Null

In diesem Jahr seien enorm viele Besucher gekommen, vor allem zu den Abendveranstaltungen, so Jenk. Denn so schön, wie das warme Wetter auch ist, für die Tagesaktivitäten sei es doch manchmal einfach zu heiß gewesen. So ist das Kinderprogramm demnach tagsüber nicht so recht in Anspruch genommen worden. Eine Lesung der Christian-Wagner-Bücherei für Kinder am Vormittag etwa kam noch zustande, eine zweite im Anschluss wegen der Hitze dann nicht mehr.

In höchsten Tönen lobt Friederike Jenk die Unterstützung durch die Stadt Rutesheim. „Die war Klasse, das geht nicht besser“, sagt sie. Der Bauhof habe sich großartig um viele Dinge gekümmert, etwa um die Bühne oder die Bierbänke. Der Erste Beigeordnete Killinger sei jeden Abend vor Ort gewesen. 24 Gewerbetreibende aus dem Ort haben als Sponsoren dazu beigetragen, einen Teil der Kosten zu finanzieren. Weiter soll der Erlös aus dem Getränkeverkauf dazu beitragen. Denn die Veranstaltungen waren für die Besucher gratis. Beim ersten Strändle vor zwei Jahren habe man eine schwarze Null geschrieben, sagt Friederike Jenk. Darauf hoffen die Organisatoren auch in diesem Jahr. Ob es in zwei Jahren wieder ein „Strändle“ gibt, ist derzeit noch offen. Das entscheiden die Mitglieder des VdS gemeinsam.