Im Juli oder Oktober soll die Neugestaltung der Ortsmitte mit den Bürgern diskutiert werden. Die Fraktionen BI und Wimsheim.Miteinander haben sich zur Kommunalwahl 2014 eine größere Bürgerbeteiligung in der Gemeinde auf die Fahnen geschrieben.

Wimsheim - Dass bei ihm die Idee einer Bürgerversammlung auf wenig Gegenliebe stieß, daraus machte Hans Lauser von den Bürgern für Wimsheim (BfW) keinen Hehl. „Früher sind die Bürger auf die Gemeinderäte direkt zugekommen und es hat doch auch funktioniert“, betonte er bei der Gemeinderatssitzung. Und dann stellte er eine Frage in den Raum, die auch ein Stück weit bezeichnend war für die verhärteten Fronten zwischen den „alten“ und „neuen“ Gemeinderäten. „Wenn wir die Bürgerversammlung mit aller Gewalt installieren – für was brauchen wir eigentlich noch einen Gemeinderat?“

 

Stärkere Bürgerbeteiligung im Blick

Ob es der ersten Bürgerversammlung in Wimsheim seit Jahrzehnten bedarf oder nicht, darum ging es im Sitzungssaal nicht mehr. Stattdessen oblag den Räten die Ausgestaltung der Veranstaltung, die von den Fraktionen der Bürgerinitiative Wimsheim (BI) und Wimsheim.Miteinander (WM) angestoßen wurde. Beide Listen hatten sich schon zur Kommunalwahl 2014 eine größere Bürgerbeteiligung in der Enzkreis-Gemeinde auf die Fahnen geschrieben.

Themen werden erst noch festgelegt

Die Entscheidung, welche Themen bei der Bürgerversammlung auf die Agenda kommen, fällt erst am nächsten Dienstag. Klar ist: die Veranstaltung findet an einem Sitzungstag des Gemeinderats am 7. Juli oder 6. Oktober in der Hagenschießhalle statt.

Am Ende klinkte sich auch der Bürgermeister-Vize Lauser in die Diskussion ein – und warnte vor einem „füllenden Programm gleich für mehrere Abende“. Die Gefahr dazu bestand zweifelsohne, mangelte es doch nicht an Themenvorschlägen – zumal der Bürgermeister Mario Weisbrich im Vorfeld eine unverbindliche Tagesordnung zusammengestellt hatte.

Während Frank Widmann (FWV) vorschlug, die Nutzung eigener Immobilien wie den Bauhof auf die Liste zu setzen und Rita Boller (WM) über den Gemeindeentwicklungsplan reden wollte, sprach sich Stefan Döttling (BI) für eine offene Runde aus. „Wir sollten nicht nur konkrete Punkte angehen, sondern mit den Bürgern auch diskutieren, welche Beteiligung sie in der Gemeinde überhaupt möchten“, sagte er.

Unterschiedliche Standpunkte werden deutlich

Unterschiedliche Standpunkte

Den Vorschlag von Sandra Beck-Lankocz (BI), nicht nur die Situation für die Senioren, sondern auch die der Kinder zu berücksichtigen, erachtete Widmann als besser geeignet für eine Bürgerwerkstatt. Und auch bei der Frage nach externen Referenten vertraten die beiden unterschiedliche Standpunkte. „Für bestimmte Hot Spots wie etwa die Asylarbeit wären Fachleute sinnvoll“, meinte Beck-Lankocz, woraufhin Widmann entgegnete: „Auf dieser Veranstaltung möchten die Bürger ihre Meinung äußern und nicht stundenlang Referenten zuhören.“ Mario Weisbrich wies darauf hin, dass die Bürgerversammlung keine Beschlüsse fasse: „Die Anregungen sind Empfehlungen an den Gemeinderat.“ Dennoch sei die Veranstaltung wichtig.

Apropos verhärtete Fronten: Auf Anregung von Sandra Beck-Lankocz werden sich die Mitglieder des Gemeinderats demnächst außerhalb der Sitzung zusammensetzen, um die aufgebauten Ressentiments aus dem Weg zu räumen.