Die Gemeinde prüft, ob ein weiteres Biotop mitten im Wald angelegt werden kann.

Wimsheim - Tief im Forst liegt die ehemalige Saatschule von Wimsheim – jenseits der Autobahn, im Waldgebiet Hagenschieß, dort, wo früher Setzlinge zum Auspflanzen gezogen wurden. Heute lagern auf der freien Fläche beim sogenannten Waldschlössle Erdaushub und Findlinge.

 

Das könnte ein idealer Platz für ein Feuchtbiotop sein, überlegten die Gemeinderatsfraktionen der Freien Wählervereinigung und der Bürger für Wimsheim. Sie stellten den Antrag, dass die Verwaltung dies prüfen soll.

Schon in der Vergangenheit hat die Gemeinde in diesem Distrikt zusammen mit den Naturschutzverbänden mehrere ökologische „Trittsteine“, kleinere Tümpel beispielsweise, angelegt: Lebensraum besonders für die Gelbbauchunke oder etwa auch Eidechsen. „Die Biotop-Vernetzung machen wir bereits seit Jahren“, sagte der Bürgermeister Mario Weisbrich. Ökologie sei in Wimsheim schon lange ein Thema.

Kinder erkunden die Natur

Ein solches Biotop mitten im Wald könnte auch ein Anlaufpunkt für die Bevölkerung sein, so formulierten es die Gemeinderäte Hans Lauser und Frank Widmann für ihre Fraktionen. Und die Grundschule könnte sich, ebenso wie der BUND oder der NABU, eventuell an den Arbeiten beteiligen.

Schon jetzt gehen Schüler und Kindergarten-Kinder immer wieder in den Wald. „Ziel ist es, sie anschaulich an das Thema Biotope heranzuführen“, sagte der Bürgermeister. Die Schule habe sich bisher schon um die naturnahen Flächen gekümmert und auch selbst bei ihrem Gebäude ein Biotop angelegt.

Heckengäu im Fördertopf

Rita Boller von Wimsheim.Miteinander wartete zunächst mit einer langen Liste von Fragen auf: Will man dort Bänke aufstellen oder das Biotop sich selbst überlassen? Gibt es ein umfassendes und langfristiges Biotopkonzept? Wer soll das Biotop anlegen – die Forstverwaltung, der Bauhof oder ein externer Dienstleister?

Ihr Fraktionskollege Frank Benzinger erkundigte sich, ob die Nachhaltigkeit dieser Biotope geprüft werde. Mario Weisbrich versicherte, dass alle Maßnahmen stets mit der Naturschutzbehörde beim Landratsamt abgestimmt werden. Schließlich waren alle Gemeinderäte damit einverstanden, dass die Verwaltung prüft, ob die Vorstellungen der Antragsteller realisiert und Zuschüsse beantragt werden können.

Landschaftspflege und Naturschutz ist auch eines von mehreren Handlungsfeldern, die das Programm „Leader“ umfasst. Mit diesem fördern die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg modellhafte Projekte im ländlichen Raum.

Das Heckengäu ist jetzt darin aufgenommen worden und erhält in den nächsten Jahren vier Millionen Euro, wie der Hauptamtsleiter Reinhold Müller dem Gemeinderat erläuterte. Wimsheim gehört zu den 21 Heckengäu-Gemeinden, die sich an dem Entwicklungskonzept beteiligt haben.

Das Programm starte zwar jetzt, Einzelheiten zu konkreten Vorhaben seien aber noch nicht bekannt, so Reinhold Müller.

Der Gemeinderat Stefan Döttling von der Liste Bürgerinitiative schlug vor, dass man die Bevölkerung bei der Bürgerversammlung, die noch dieses Jahr stattfinden soll, fragen könne, welche Vorzeige-Projekte sie sich wünschen.