Die Kindertagesstätte kostet 3,9 Millionen Euro, der Gemeinderat genehmigt die höheren Ausgaben. Am 3. November ziehen die ersten Kinder ein. Gefeiert wird die Eröffnung etwas später.

Weissach - Was lange währt – nach vielen Diskussion, Debatten und Planänderungen kann die Kindertagesstätte in der Nußdorfer Straße am 3. November ihren Betrieb aufnehmen. Der Gemeinderat hat auch den neuen Zusatzkosten zugestimmt, sodass das Projekt nun 3,9 statt wie noch im März geplant 3,6 Millionen Euro kostet. Damit kann das Kooperationsprojekt, bei dem Porsche zwei Drittel der Kosten trägt und für 45 Mitarbeiter Kita-Plätze reserviert hat, doch noch an den Start gehen – trotz vieler Unwägbarkeiten in diesem Jahr.

 

„Damit sind alle Unklarheiten beseitigt“, erklärte der neue Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) am Ende der Debatte im Gemeinderat. Der Ortsbaumeister Klaus Lepelmann hat genau aufgeschlüsselt, warum die Kosten nun erneut gestiegen sind. „Die Küche und die Lüftung kamen neu dazu, eine größere Kubatur, der Brandschutz und der Stromanschluss“, berichtete er. Allein die bessere Elektronik schlägt mit mehr als 100 000 Euro zu Buche.

Rat stimmt eigenem Trafo zu

Hier gab es zwei Möglichkeiten: Einmal hätte man vom Trafo beim CVJM-Gelände eine neue 200-Kilowatt-Leitung zur neuen Kita legen können. Der Gemeinderat entschied sich aber dafür, stattdessen einen eigenen Trafo zu bauen, um den Hausanschluss auf 400 Kilowatt zu verstärken. „Die Fachleute haben eindeutig erklärt, dass ein eigener Trafo am meisten Sinn macht“, so Lepelmann. Dies stieß im Rat auf große Zustimmung. „Wir sollten das so machen“, erklärte etwa Horst Klink (Unabhängige Liste). Dementsprechend stimmte der Rat dem Anschluss zu.

Andreas Pröllochs, der Fraktionschef der Bürgerliste, mahnte jedoch an, dass man bei künftigen Bauvorhaben eine Checkliste führen solle: „Damit kann man schon im Vorfeld abklopfen, was noch an Problemen kommt.“ Dass der Stromanschluss nicht reicht, hätte man aus seiner Sicht schon früher bei der Planung feststellen können. „Gut“, sagte der Bürgermeister Daniel Töpfer lediglich zu dieser Anregung.

„Wir konnten dafür bei den Möbeln und der Lüftung einsparen“, durfte Lepelmann vermelden. Auch bei den Außenanlagen gebe es Abweichungen von der Schätzung von 400 000 Euro – tatsächlich brauche man wohl 547 000 Euro. Im zweiten Bauabschnitt soll allerdings Geld gespart werden, in dem der Bauhof einige Arbeiten selbst erledigt. Weitere Kosten entstehen durch die Erde der Baugrube, die abtransportiert werden muss. Es handelt sich um immerhin 2000 Tonnen, die Kosten dafür liegen bei rund 37 000 Euro.

Bald ziehen die ersten Kinder ein

Im Gemeinderat gab es trotz der Unwägbarkeiten auch Lob für die Verwaltung. „Insgesamt haben wir nur 8,8 Prozent Kostensteigerungen, dafür ein Kompliment“, sagte Tobias Zipperlen (Bürgerliste). Das müsse Weissach erstmal jemand nachmachen. Das Planungsbüro und die Gemeinde hätten gute Arbeit geleistet.

Somit können also nach dem ersten Feiertags-November-Wochenende die ersten Kinder untergebracht werden. Eine offizielle Einweihungsfeier gibt es allerdings erst später, wie der Bürgermeister Daniel Töpfer auf Anfrage mitteilte. Erst mit der Arbeit beginnen, später feiern – das passt zum neuen Stil im Weissacher Rathaus.