Ein Förderverein spendet 1000 Euro für den Erhalt der Edelfische beim Seniorenheim.

Weissach - Es ist ein knappes Jahr her, da waren die Koi-Karpfen im Teich des Rosa-Körner-Stiftes Gegenstand einer recht impulsiven Debatte. Daniel Töpfer hatte damals seinen Sparkurs eingeleitet, der Bürgermeister stellte alles, was bisher der Verwaltung und dem Gemeinderat lieb und teuer war, auf den Prüfstand. Dazu zählten auch jene Edelfische, an denen sich die Bewohner des Altenheims und deren Besucher seit der Einweihung vor rund 13 Jahren erfreuen. 6,5 Millionen Euro hatte die gesamte Senioreneinrichtung damals gekostet.

 

Da waren 4000 Euro für die Kois vergleichsweise gering. Zwar hatten Zoologie-Experten damals von einem Teich für die empfindlichen Fische gewarnt. Doch die Begeisterung für die farbenfrohe wie schwimmende Attraktion überwog, wenngleich einige der Kois die aufregenden Anfangstage nicht überlebten. Der Teich als solches blieb aber über all die Jahre unangetastet. Doch mit den 4000 Euro am Anfang war es nicht getan. Jedes Jahr musste genau diese Summe für den Unterhalt des Teiches und das Futter für die Karpfen aufgewandt werden.

Die Fische freuen sich jetzt übers Futter

Zu viel, urteilte Anfang 2016 Bürgermeister Daniel Töpfer. Angesichts der prekären Haushaltslage seien diese Ausgaben nicht mehr vermittelbar. Das Überleben der Karpfen wollte der Bürgermeister freilich sichern, aber eben durch Verkauf an einen anderen. Doch da spielte der Gemeinderat nicht mit. Nach einer hitzigen Debatte stimmte eine Mehrheit im dafür zuständigen Technischen Ausschuss für einen Verbleib des Teiches einschließlich der darin befindlichen Koi-Karpfen.

Heute, ein Jahr später, haben sich die Wogen geglättet. Und das Geld für die Kois bleibt auch nicht ausschließlich an der Gemeinde hängen. 1000 Euro hat der „Freundeskreis Rosa-Körner- und Otto-Mörike-Stift“ für den Unterhalt des Koi-Teichs im Rosa-Körner-Stift und das Futter für die Fische gespendet. „Wir haben schon Futter gekauft“, verkündete jetzt ein deutlich entspannter Daniel Töpfer im Gemeinderat.

Es geht also. Wahrscheinlich muss es manchmal erst krachen, bevor sich ein Lösungsweg abzeichnet. Die Bewohner des Seniorenheimes werden ihrem Freundeskreis jedenfalls sehr dankbar sein, dass sie sich weiter an den edlen Koi-Karpfen erfreuen können.