Nein, Helmut Riegger hat wahrlich nichts zu lachen. Im neuen Narrenblatt nimmt sich die AHA den Calwer Landrat und dessen Lieblingsprojekt ordentlich zur Brust. Die gute Unterhaltung gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Weil der Stadt - Das Extrablatt der Weiler Narrenzunft, es kommt in gewohnter Manier daher. Hundert Seiten dick, gelb und voller Fotos, Gedichte und was der narrischen Redaktion halt sonst noch so alles eingefallen ist. Und wieder einmal ist diese Ausgabe, sage und schreibe schon Nummer 49, an feinstem Fasnets-Boulevard nur schwerlich zu übertreffen.

 

Die Hesse-Bahn darf natürlich nicht fehlen

„Stresstest durch Kinderhand“ – titelt das Traditionsblatt in diesem Jahr. Es geht – wie soll es auch anders sein – um die Hesse-Bahn. Denn genau die macht dem Weiler Schultes Thilo Schreiber und dem Renninger Kollegen Wolfgang Faißt das Leben schwer. Mit ihrem Widerstand sind die Rathauschefs auf dem Titelblatt gelandet. Samt kindlicher Verstärkung. Man(n) ist sich einig: Weil der Stadt bleibt Endstation oder die S-Bahn fährt bis nach Calw. Weil: „Der Stresstest vom Verkehrsminischter isch doch scheiße – drei machet des auf ihre Weise. Fahret mit dene Zügla hin und her – die Hermann-Hesse-Bahn . . . natürlich leer!“ Noch Fragen?

Eines aber muss man dem alten Hesse aber zugute halten: Im Weiler Schultes hat er ein bislang ungeahntes Talent geweckt: Ja, der Thilo, der kann singen. „Sonderzug zu Hesse“, heißt sein neues Album – und damit lässt der Rathauschef den guten Udo Lindenberg ziemlich alt aussehen. Gibt’s ab 8. Februar in jedem gut sortierten Plattenladen. Hören Sie selbst!

Zu viel Kröten für die Kröten!

Die Einnahmen fließen übrigens direkt in die Stadtkasse. Denn im Städtle fehlt das Geld, gespart wird überall. Und so bleibt’s nach Mitternacht halt zappenduster. Geschenkt, denken sich die Narren. Doch die Kröten machen trotzdem weiter Ärger. 400 000 Euro für den Tunnel zwischen Weil der Stadt und Schafhausen – eine absurde Fehlentscheidung, ist sich die Narrenredaktion einig. Denn beim Hüpfen über den groben Schotter brechen sich die Viecher die Froschschenkel. Und der Feldweg daneben muss auch noch gerichtet werden. Für schlappe 200 000 Euro. Fazit: Zu viel Kröten für die Kröten!

Die wären im neuen katholischen Gemeindehaus doch viel besser investiert. Denn: „Oh, du lieber Augustin, alles ist hin!“ Aber die Narren haben eifrig neue Pläne geschmiedet. Und sich dabei am schicken Standard des Limburger Ex-Bischofs Tebartz van Elst orientiert. Narri, narro, ein Hoch auf das Limburger Modell!