Die Jugend hat ihre neuen Vertreter im Jugendbeirat gewählt. Nach den Ferien kann das Gremium loslegen – Ideen gibt es genug.

Weil der Stadt - Seit etwa einem Jahr ist die Weil der Städter Innenstadt mobil – zumindest, was das Internet angeht. Denn acht engagierte Jugendliche haben hart daran gearbeitet, dass dieser mobile Traum auch hier Wirklichkeit wird. „Das ist natürlich toll, dass wir die Stadt mitgestalten dürfen“, findet Laura Blaszcyk.

 

Sie ist eine der acht Jugendbeiräte die in den vergangenen zwei Jahren die Interessen der Weil der Städter Jugendlichen vertreten haben. Ob sie auch zukünftig dazu gehören wird? Am Freitagnachmittag haben Maximilian Frank und Meike Walka vom Kinder- und Jugendbüro zur Wahlparty gebeten, um die Ergebnisse der Wahlen zu verkünden. „Besonders toll finde ich, dass sich 21 Jugendliche haben aufstellen lassen“, sagt Maximilian Frank. „Das hätte ich nicht erwartet.“

Was ist überhaupt eine Wahl?

Die Weiler Jugend ist also interessiert und motiviert. Umso mehr Arbeit für die beiden Pädagogen beim städtischen Kinder- und Jugendbüro in der Jahnstraße. Denn in der vergangenen Woche waren sie in allen Weil der Städter Schulen unterwegs, zusammen mit den richtigen Wahlkabinen und -urnen, und vielen, vielen Stimmzetteln. „Wir haben erst mal erklärt, dass so eine Wahl frei und anonym ist, und warum eine Wahl anonym ist“, sagt Maximilian Frank.

Alle fast 2000 Weiler Jugendlichen von der fünften Klasse an durften mitmachen. Jugendliche, die außerhalb zur Schule gehen, bekamen Briefe. Und über die Hälfte (52 Prozent) haben mitgemacht. „Sonst hat man ja nicht so viele Mitspracherechte“, erklärt Lea Bauer und strahlt. „Das ist hier schon cool.“ Noch mehr strahlt die 18-Jährige, als sie erfährt, dass sie gewählt wurde und zukünftig das Johannes-Kepler-Gymnasium vertreten wird.

Denn natürlich hat sie schon konkrete Pläne. „Wir haben hier in Weil der Stadt kein Freibad“, sagt sie. Das fehlt noch, deshalb wünscht sie sich zumindest einen schönen Strand an der Würm. „So einen hat schließlich selbst Hausen.“ Viele Ideen, und viel zu diskutieren für den zukünftigen Jugendbeirat, in dem neben den Jugendlichen auch Erwachsene sitzen, zum Beispiel die SPD-Gemeinderätin Cornelia Schmalz. „Da müssen die Jugendlichen dann lernen zu argumentieren, um ihre Wünsche durchzusetzen“, erklärt sie. „So werden sie gut an die Politik herangeführt.“

In Weil der Stadt gibt es keinen Jugendgemeinderat

Dass Jugendliche und Gemeinderäte an einem Tisch sitzen, sei genau der Vorteil eines Jugendbeirates, findet auch Tanja Kübler, die das Weiler Amt für Jugend und Soziales leitet. „Daher haben wir uns vor zwei Jahren gegen einen Jugendgemeinderat entschieden“, erklärt sie. Dass sich Jugendliche mehr an der Politik beteiligen sollen, war ihr aber wichtig. „Deshalb freu’ ich mich, dass jetzt so viele mitmachen.“

Genauso wie Laura Blaszcyk, das bisherige – und auch neue Mitglied. „Ich hab’ mich zuletzt sehr für das Jugendhaus Kloster eingesetzt“, sagt sie. Als das geschlossen wurde, war klar, dass sie auch weiterhin beim Jugendbeirat mitarbeiten will. „Da sitzen wir auch mit am runden Tisch – das Kloster ist für die Jugend nämlich sehr wichtig.“ Die Arbeit geht dem neuen Jugendbeirat also nicht aus. Denn auch die Jungs haben Wünsche. „Wir haben hier gar keinen Fußballplatz“, sagt etwa Batuhan Cicekler, der die Heinrich-Steinhöwel-Schule vertreten wird. „Die Wiese hinterm E-Center ist total runtergekommen.“ Und Alessio Spoto regt sich darüber auf, dass an seiner Würmtalschule in Merklingen selbst in der Mittagspause die Handys verboten seien.

So lange das noch gilt, muss Alessio eben in die Weiler Innenstadt. Denn dort gibt es jetzt ja W-Lan – dank der Jugendlichen.

Wahlergebnis: