Die Arbeitsgemeinschaft Zukunft will das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt noch weiter ausbauen und verbessern. Gute Strukturen und Ansätze gibt es viele. Doch die sollen jetzt noch weiter miteinander verknüpft werden.

Weil der Stadt - Bürgerschaftliches Engagement (BE) wird in Weil der Stadt groß geschrieben. Die Liste der Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich für ihre Mitbürger einsetzen und mit ihrer Arbeit das soziale Leben in der Stadt stärken, ist lang. Dass bürgerschaftliches Engagement, gerade mit Blick auf den demografischen Wandel, auch in der Keplerstadt immer wichtiger wird, ist kein Geheimnis.

 

Doch wie lassen sich bestehende Strukturen verbessern und weiterentwickeln und wo geht in Zukunft noch mehr? Mit diesen Fragen hat sich die Arbeitsgemeinschaft (AG) Zukunft in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. In vier Sitzungen haben sich Hauptamtliche, etwa aus dem sozialen Bereich, viele Ehrenamtliche aus Vereinen, Kirchen oder Institutionen, Vertreter der Stadt und auch mancher Gemeinderat die aktuelle Struktur einmal genauer unter Lupe genommen und sich überlegt, wo die Reise langfristig hingehen könnte.

Strukturen sollen verknüpft werden

Unterstützung gab es dabei von Janine Bliestle, Fachberaterin beim Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, das 2001 vom baden-württembergischen Gemeindetag gegründet wurde. Weil der Stadt ist seit 2008 Mitglied dieses Netzwerkes, das bürgerschaftliches Engagement in Städten und Gemeinden fördert und unterstützt. Und zwar auf ganz unterschiedliche Art und Weise. „Jede Kommune ist anders, es gibt kein Schema F, nach dem wir arbeiten“, erklärt Janine Bliestle.

Sie hat die Sitzungen der AG Zukunft moderiert, sehr intensiv wurden da die verschiedenen Interessen und Vorstellungen diskutiert. Mit am Tisch saß auch Martin Weweler von der Dienstleistungsplattform Lebensqualität Weil der Stadt. „Die zentrale Frage war für uns: Was gehört zu einer idealen BE-Struktur hier in der Stadt?“, erklärt Weweler. Die wichtigesten Punkte hat die AG zusammengefasst und im Weiler Gemeinderat vorgestellt. Ganz oben steht eine bessere Vernetzung. „In der Stadt gibt es gute Strukturen, doch viele Engagierte wissen gar nichts voneinander“, so Weweler. „Einige kochen ihr eigenes Süppchen.“ Doch das soll sich ändern, man will Netzwerke knüpfen, vor allem auch zwischen den Weiler Teilorten.

Eine Freiwilligenagentur samt Datenbank wäre ein Beispiel, wie etwa die Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement und die Plattform Lebensqualität zusammenarbeiten könnten. „Die Fachstelle hat die Daten der Ehrenamtlichen und wir liefern die Technik“, erklärt Martin Weweler. Wichtig sei aber auch, klare Spielregeln und Rahmenbedingungen festzulegen, was bürgerschaftliches Engagement tatsächlich ist. Und bekannter machen will man das Ganze auch. Und darüber hinaus noch viele weitere engagierte Bürger gewinnen.

Jetzt muss ein Konzept auf den Tisch

Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Ein Konzept mit den wichtigsten Maßnahmen und einer Aufgabenverteilung muss her. Darum kümmern sich vorerst federführend Gudrun Lieb von der Fachstelle BE und Martin Weweler. Dafür bekommen sie für etwa fünf Sitzungen eine externe Moderatorin an die Seite gestellt, nach einem halben Jahr präsentieren sie das Konzept. Kostenpunkt: 2500 Euro. Der Gemeinderat hat dafür einstimmig grünes Licht gegeben.

CDU-Chef Martin Buhl ist gespannt, wie sich das Ganze nun entwickelt. Er findet die Moderatorin, also den „Blick von außen“ wichtig. Auch Josef Weber (SPD) sieht darin einen großen Nutzen für die Stadt, vor allem aber für die Bürger selbst. So auch der Bürgermeister Thilo Schreiber. „Wir sind schon jetzt sehr gut aufgestellt. Und es lässt sich noch einiges mehr rausholen.“ Und einmal mehr heißt es: Ärmel hochkrempeln und sich engagieren.