Der Gemeinderat hat die Pläne für das Neubaugebiet „Südlich der Schwarzwaldstraße“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch wie das Viertel aussehen soll, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten.

Weil der Stadt - Ein kleines Filetstück ist es, in exponierter Aussichtslage über Merklingen, mit Blick über das weite Würmtal – und daher sehr begehrt bei den Häuslebauern. Bis zu 20 E-Mails und Telefonate muss Andor Varszegi vom Weiler Stadtbauamt an manchen Tagen beanworten. Alle wollen wissen, wann die Grundstücke „Südlich der Schwarzwaldstraße“ endlich bebaut werden.

 

Am Dienstagabend hat der Weiler Gemeinderat den Weg dafür ein bisschen weiter freigemacht. Die Planer von der Stadtverwaltung und der beauftragten Architektenbüros haben nämlich erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, wie sie sich das neue Baugebiet vorstellen. „Die Gestaltung war uns besonders wichtig“, erklärt die Erste Beigeordnete Susanne Widmaier. „Schließlich wird das Gebiet von weithin einsehbar sein.“

Gauben und aufgestellte Solaranlagen soll es nicht geben

Das Ergebnis sind viele Vorgaben, die die Stadt den dortigen Bauherren machen will. So soll es eine Mindest- und eine Höchsthöhe für die Häuser geben, die Dachneigung soll vorgeschrieben sein, Gauben und aufgestellte Solaranlagen in den Dächern soll es nicht geben. „Wir wollen ruhige Dachformen“, erklärt Margarethe Stahl von der „Kommunalentwicklung KE“, die die Pläne für die Stadt ausgearbeitet hat. Dazu sollen im oberen Bereich des Gebietes nur Einfamilienhäuser mit Flachdach erlaubt sein, nach unten zur Straße hin dürfen dann auch Mehrfamilienhäuser gebaut werden. „Damit wollen wir einen schönen Übergang zum Wald hin schaffen“, sagt Margarethe Stahl.

Im Gemeinderat gefällt das nicht jedem. „Ich bin schwer enttäuscht von dem Vorhaben“, schimpft der Freie Wähler Bernd Laure. „In der obersten Reihe können doch ruhig schöne Häuser stehen, nicht nur Flachdächer!“ Und überhaupt, ein Privatmann, der bezahle, solle auch bestimmen dürfen, wie sein Haus aussehen soll.

„Es soll nach was aussehen!“

Dieser Meinung folgt die Mehrheit der Räte aber nicht. „Wenn wir auf der Landesstraße nach Merklingen fahren und da hinaufschauen, dann muss das nach etwas aussehen“, erklärt zum Beispiel der CDU-Rat David Götz. Und der Freie Wähler Jürgen Widmann weist darauf hin, dass „jeder, der dort ein Grundstück kauft, weiß, was auf ihn zukommt“. Ein schöner Übergang zum Wald ist auch ihm wichtig. Lediglich die Grünen-Fraktion zeigt sich kritisch. „Wir sind generell gegen die Ausweisung neuer Baugebiete“, erklärt deren Rat Wolfgang Fischer. „Wir akzeptieren aber den Mehrheitsbeschluss.“

Bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme stimmt der Gemeinderat schließlich den Planungen zu – und legt sie damit aber erst mal der Öffentlichkeit vor. Denn die Bagger werden in der Schwarzwaldstraße noch lange nicht anrücken. Einen Monat lang hat jetzt die Öffentlichkeit Zeit, zu den vorgelegten Plänen Stellung zu nehmen.

„Wir hoffen, dass der Gemeinderat dann nächstes Jahr im April Jahr einen endgültigen Bebauungsplan beschließen kann“, sagt der städtische Planer Andor Varszegi. Dann muss er sich zunächst um die Erschließung, also den Straßenbau und die Kanalisation kümmern – und erst danach laufen die Verkaufsverhandlungen mit den Häuslebauern an. Bis Ende 2017 wird Andor Varszegi die Interessenten also wahrscheinlich noch vertrösten müssen.