Nach 2007 und 2008 lebt das Benefiz-Open Air in diesem Jahr wieder auf. Für den neuen Anlauf am 20. Juli suchen die Veranstalter noch nach Bands, und viel wichtiger: nach einer bedürftigen Person, der sie die Einnahmen spenden können.

Weil der Stadt - Das legendäre Stilbruch-Open Air gibt es bald in Neuauflage. Am 20. Juli lassen Ricarda Stäbler und Sherko Hamawandi das Weiler Benefiz-Event wieder aufleben – und zwar im Spitalhof in der Stuttgarter Straße in Weil der Stadt. Bereits 2007 und 2008 hatten Stäbler und Hamawandi das Konzert organisiert; damals auf einer Wiese nahe der Ostelsheimer Steige. Zusätzlich zu den beiden Hauptveranstaltern werden zwischen 60 und 80 ehrenamtliche Helfer benötigt.

 

Dass das Open Air erst jetzt als „Stilbruch-Benefiz reloaded“ wieder stattfindet, hat laut der 25-jährigen Ricarda Stäbler mehrere Gründe. Zunächst haben sie und der 26-jährige Sherko Hamawandi zwischenzeitlich studiert. Ricarda Stäbler ist mittlerweile Bauingenieurin, Sherko Hamawandi passenderweise Eventmanager; zurzeit steckt er mitten in seinem zweiten Studium: Business-Administration. Auch gab es 2008 auf der Wiese Probleme, etwa mit dem Naturschutz. „Doch nun wagen wir einen neuen Anlauf“, so Hamawandi. „Das Projekt war schon damals sinnvoll, hat uns außerdem eine Menge Spaß gemacht“, ergänzt er. „Darauf wollen wir aufbauen.“

Die Geschichte des Stilbruch-Open Airs ist die Geschichte hilfsbereiter und musikliebender Menschen. 2007 und 2008 erlitten in und um Weil der Stadt Menschen tragische Unfälle. 2007 war es Michael Buess, der mit dem Motorrad verunglückte, 2008 erlebte der Weiler Jugendsozialarbeiter Robert Koch ein schweres Unglück beim Skifahren. Beide trugen Folgeschäden davon. „Wir wollten helfen“, sagt Stäbler. „Also organisierten wir das Open Air und spendeten jeweils an Michael Buess und Robert Koch den Erlös.“ 2007 seien auf diesem Weg etwa 1800 Euro zusammengekommen, 2008 rund 2500 Euro.

Besonders froh sind Ricarda Stäbler und Sherko Hamawandi darüber, dass sie das „Spittl“ nun als Veranstaltungsort bekommen. Sie sind dabei dankbar für die Hilfe der Stadt und des Bürgermeisters Thilo Schreiber. „Er hat uns angeboten, vielleicht als Schirmherr oder mit einem Grußwort die Veranstaltung zu unterstützen“, sagt Hamawandi. „Wie genau, ist noch nicht geklärt“, ergänzt er, lobt aber schon einmal den Einsatz des Schultes. „Das ist uns auch deswegen wichtig, weil die Veranstaltung ja anfangs auch für einen städtischen Mitarbeiter, also Robert Koch, organisiert wurde“, so Sherko Hamawandi.

Um das Spital überhaupt mieten zu dürfen, müssen die jungen Weiler allerdings einen Verein gründen. „Wir sind gerade dabei“, berichtet Ricarda Stäbler. Der einzige Vereinszweck werde die Organisation des Stilbruch-Open Airs sein. Welche Bands genau auftreten werden, ist allerdings noch nicht klar. Gesetzt sind bisher die Böblinger Ska-Combo Ezzo. Haupt-Act wird wohl der Berliner Rapper Chefket. Zwei weitere Bands oder Musiker wollen Hamawandi und Stäbler noch buchen. „Vielleicht noch etwas Rockiges, damit wirklich für alle etwas dabei ist“, berichten sie. Vielfalt ist Trumpf beim Stilbruch-Open Air.

So wie die beiden noch nach Bands fanden, suchen sie auch einen weiteren Hauptakteur: „Wir wissen noch nicht, wem wir das Geld in diesem Jahr spenden sollen“, berichtet Ricarda Stäbler. „Es sollte eine Einzelperson aus Weil der Stadt oder dem Umland sein“, ergänzt Sherko Hamawandi. Jemand, der bedürftig sei, einen Unfall gehabt habe oder aus ähnlichen Gründen Geld benötige. „Wir sind da auch für Vorschläge aus der Bevölkerung dankbar“, betont Ricarda Stäbler. Dann nichts wie ran ans Telefon oder den Computer.