Jetzt ist es amtlich: Thilo Schreiber kandidiert als Bürgermeister für Weil der Stadt. Gestern hat der 46-jährige Verwaltungswirt und Schultes von Loßburg seine Bewerbung im Weiler Rathaus abgegeben. Bislang hat der Krankenkassen-Manager Marc Kwiatkowski bereits seine Kandidatur erklärt.

Weil der Stadt – Jetzt ist es amtlich: Thilo Schreiber kandidiert als Bürgermeister für Weil der Stadt. Gestern hat der 46-jährige Verwaltungswirt und Schultes von Loßburg seine Bewerbung im Weiler Rathaus abgegeben. Schon Mitte vergangener Woche hatte Schreiber sein Interesse daran kundgetan, den amtierenden Weiler Bürgermeister Hans-Josef Straub (SPD) politisch beerben zu wollen, der nach drei Amtszeiten nicht mehr antritt.

 

In der Keplerstadt dürfte nun so mancher aufatmen. Schon am kommenden Montag um Punkt 18 Uhr endet die Bewerbungsfrist, und bisher war der 43 Jahre alte Betriebswirt Marc Kwiatkowski der einzige Kandidat. Dank der Entscheidung Thilo Schreibers können sich die Bürger nun sicher sein, die Auswahl zwischen zwei qualifizierten Bewerbern zu haben; Auf Weil der Stadt wartet nun ein echter Wahlkampf. Durch die Bank weg begrüßen explizit alle Parteien und die Freien Wähler diese Entwicklung. Die Furcht war groß, Weil der Stadt wäre nur für einen Kandidaten überhaupt interessant.

Schreiber will bei den Vereinen anklopfen

Thilo Schreiber hat angekündigt, in den kommenden Tagen bei den örtlichen Vereinen „anklopfen zu wollen“, wie er das nennt. Er habe bereits mehr als 100 Vereine und bürgerschaftliche Gruppen angeschrieben. „Im Falle meiner Wahl will ich jedwedes ehrenamtliches Engagement wirksam unterstützen“, verspricht er. Von Anfang September an will Schreiber zu Bürgergesprächen in sämtliche Stadtteile einladen. Und auch das politische Weil der Stadt erwartet weitere Besuche.

Die Mitglieder der CDU wollen in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob sie Schreiber offiziell unterstützen, die Freien Wähler haben bereits angekündigt, ihm den Rücken stärken zu wollen – er ist parteilos und sitzt aber für die Freien Wähler im Freudenstädter Kreistag. Er steht der Wählergemeinschaft nahe, betont aber seine Parteiunabhängigkeit.

Auch Marc Kwiatkowski stürzt sich in den Wahlkampf

Ungeachtet der Vorschusslorbeeren für Thilo Schreiber stürzt sich aber auch Marc Kwiatkowski, der schon im Mai seine Kandidatur bekannt gab, mit großer Ernsthaftigkeit in den Wahlkampf. Er hat bereits etliche Termine bis zur Bürgermeisterwahl am 23. September auf dem Schirm. Kwiatkowski, der zurzeit Referent des IKK-Classic-Vorstandes in Ludwigsburg ist, will das Weinbrunnenfest ebenso besuchen wie das Jugendhaus. Und auch bei ihm stehen natürlich Vorstellungsrunden in allen Weiler Teilorten auf der Agenda.

Denn das haben wohl beide Kandidaten verstanden: Für die Wähler wird es wichtig sein, dass ihr zukünftiger Bürgermeister oder ihre zukünftige Bürgermeisterin (noch können natürlich weitere Bewerbungen eintrudeln) ein versöhnender Rathauschef wird. Nicht nur muss er die Gräben im Gemeinderat zuschütten, er muss auch die Teilorte ernst nehmen. Weil der Stadt ist eben nicht nur die Weiler Kernstadt, sondern auch Merklingen, Münklingen, Schafhausen und Hausen.

„Kein Dorf, und sei es noch so klein, darf das Gefühl beschleichen, es werde vernachlässigt“, sagt Thilo Schreiber, der nicht ohne Grund besonders betont, auch Loßburg bestehe aus mehreren Ortsteilen. „Bei einem Bürgermeister Thilo Schreiber finden alle gleiches Gehör“, verspricht der Verwaltungswirt. „Nur wenn kein Stadtteil befürchten muss, er komme zu kurz, werden alle bereit sein, kernstädtische Projekte zu unterstützen, die Weil der Stadt insgesamt voranbringen.“

Eine Bewährungsprobe – und ein wichtiges Wahlkampfthema – dürfte übrigens die Debatte um das geplante Bürgerheim an der Jahnstraße werden. Schon kurz nach der Wahl wird der neue Schultes hier zeigen müssen, ob er Wogen glätten kann.