Das erste Europäisch-Griechische Festival hat am Wochenende viele Besucher in den Spitalhof gelockt. Dimosthenis Papadopoulos hat das bunte Fest für Jung und Alt und für alle Nationen organisiert.

Weil der Stadt - Griechische Klänge entfalten sich laut und hemmungslos im Inneren des Spitalhofes. Bereits zur Eröffnung sind ganze Familien zu den angekündigten Konzerten gekommen. „Wir möchten mit unserer Veranstaltung die griechische moderne Kultur in Europa zeigen, ohne die altgriechische Geschichte dabei zu übersehen“, unterstreicht der Veranstalter Dimosthenis Papadopoulos. Als kultureller Vorstand der Europäisch-Griechischen Kulturellen Gemeinde in Weil der Stadt hat er dieses Festival binnen kürzester Zeit auf die Beine gestellt.

 

„Die Idee zum Festival entstand nach meiner Theateraufführung ,Euripides Zwangsstörung’, als ich mir Gedanken gemacht habe, wie ich die griechische Kultur als Open-Air-Festival nach Deutschland bringen kann“, erzählt Papadopoulos. Schnell konnte er den fünfköpfigen Vorstandskreis für seine Idee gewinnen. Insgesamt 40 Helfer sind beim Fest für das gute Gelingen engagiert.

Künstler aus Athen und Saloniki

Die auftretenden Künstler kommen in erster Linie aus Athen und Saloniki. So sind Koza Mostra, Christos Dantis und Melina Aslanidou mit von der Partie, um nur einige zu nennen. Einzig die Eröffnung übernahm eine deutsche Gruppe aus dem Griechischen Haus in Winnenden unter der Leitung von Christos Sourantanopoulos.

So gestaltete sich der Samstag also mit griechischer Musik. Doch auch die Bandbreite dieser Musik ist eine große. So war es nicht nur die Folklore, die angesagt war. Es war vielmehr eine Mischung folkloristischer Klänge mit Pop-, Rock- und Disco-Sounds, die da auf die Bühne des Spitalhofs kam. „Eine moderne Folklore“, sagt Papadopoulos und lächelt dabei. Pure Folklore gab es hingegen am Sonntag. Doch ohne Hilfe wäre eine Veranstaltung wie diese kaum möglich. „Wir haben das griechische Nationalfernsehen TV 100 und den Radiosender fm 100 als Sponsoren für uns gewinnen können“, sagt der Veranstalter.

Insgesamt 300 Griechen leben laut Aussage von Papadopoulos in Weil der Stadt, und es hat den Anschein, dass keiner von ihnen dieses Festival verpassen mochte. Doch will Dimosthenis Papadopoulos mit seinen Ideen und Visionen weit mehr Menschen erreichen. „Ich will den Leuten zeigen, dass Griechenland nicht nur eine Krisenphase, sondern viel Kultur zu bieten hat. Ja, das ist es, was ich der Welt zeigen möchte“, betont er noch einmal.

Street-Art-Künstler zeigt seine Exponate

Neben der Musik gab es für die Besucher des Open-Air-Festivals zusätzlich eine Kunstausstellung des Straßenkünstlers Konstantinos Doulgeridis (Ezion ff). Er ist Absolvent der Bildenden Kunst der Aristoteles Universität Thessaloniki. „Ich bin in Deutschland geboren und lebte in Weil der Stadt bis zu meinem elften Lebensjahr“, erläutert er. Heute lebt und wirkt er in Griechenland. „Ich komme immer wieder gerne nach Deutschland. Es ist meine zweite Heimat“, fährt er fort. Man kennt sich untereinander, bildet eine Gemeinschaft. So ist Doulgeridis ein Freund des Veranstalters Papadopoulos.

Zu sehen sind von ihm 13 Bilder in verschiedenen Größen. „Es ist eine retrospektive Ausstellung über meinen Weg durch die Jahre als Student bis heute“, sagt der Künstler, der sich hauptsächlich den Arbeitsmaterialien Öl, Acryl und Spray verschrieben hat.

In der Folge werden seine Werke zusätzlich im Klosterhaus zu sehen sein. „Kunst ist für mich das, was ich zu tun habe, um etwas Sinnvolles für meine Seele zu machen – If you are not doing, what you love, you are waisting your time“, sinniert er: Wenn du nicht das tust, was du liebst, verschwendest du deine Zeit.