Der Neubau in Schafhausen, Renovierungen und Erweiterungen in der Kernstadt: es gibt einiges zu tun. Doch alles in allem steht die Weiler Wehr, eine der größten im Kreis, gut da. Die Werbetrommel zu rühren, bleibt aber eine Pflichtaufgabe.

Weil der Stadt - Diese Nachricht dürfte die Bürger der Keplerstadt ruhig schlafen lassen. Die Feuerwehr ist gut aufgestellt, voll einsatzfähig. Der Brandschutz in der Kernstadt und den vier Teilorten ist gewährleistet. Allerdings müssen viele Gerätehäuser saniert werden. Das haben die Sicherheitsberater der Firma Luelf und Rinke aus Kaarst am Niederrhein festgestellt.

 

Sie haben die fünf Abteilungen genau unter die Lupe genommen. Dabei haben sich die Experten die Struktur vor Ort, Gebäude, Geräte und Fahrzeuge genau angeschaut, Einsätze analysiert. Auch die personelle Ausstattung wurde überprüft. Gemeinsam mit der Feuerwehr und der Weiler Stadtverwaltung hat die Firma einen Fahrplan aufgestellt. Der Gemeinderat hat diesen gebilligt. Es steht einiges an.

Ganz oben auf der Liste stehen die Feuerwehrhäuser. „Die lassen zum Teil zu wünschen übrig. Da müssen Sie dringend ran“, erklärt der Sicherheitsberater Thomas Raible. In Weil der Stadt ist das Dach der Fahrzeughalle kaputt, überhaupt fehlt dort Platz.

In Münklingen und Hausen ist es sehr eng, die Fahrzeuge haben nicht viel Platz. Und in Schafhausen sind die Decken zu niedrig, es fehlt an Stauraum. Kurzum: vier der fünf Feuerwehrgebäude werden mit „unbefriedigend“ und „nicht ausreichend“ bewertet. Lediglich das Gebäude in Merklingen kommt sehr gut weg. Renovierungen, Erweiterungen und auch der geplante Neubau in Schafhausen seien unumgänglich, betont Thomas Raible. Der Baubeginn ist Ende des Jahres geplant.

Die Feuerwehrleute sind schnell am Einsatzort

Kommt es in der Keplerstadt zu einem sogenannten kritischen Wohnungsbrand, bei dem Menschen aus einem brennenden Gebäude befreit werden müssen, sind die Weiler Feuerwehrleute rechtzeitig an Ort und Stelle. Das zeigt ein Blick auf die Eintreffzeiten. Dem Sicherheitsberater zufolge muss spätestens zehn Minuten nach Alarmierung ein erstes Fahrzeug vor Ort sein, fünf Minuten später sollte ein weiterer Wagen zur Unterstützung eintreffen.

In Weil der Stadt vergehen etwa sieben Minuten, bis die Feuerwehrleute nach Alarmierung durch die Leitstelle beim jeweiligen Feuerwehrhaus eintreffen. Drei Minuten brauchen sie bis zum Einsatzort. „Demnach kann das Schutzziel in den bebauten Gebieten aller Teilorte eingehalten werden“, erklärt Thomas Raible. Durchschnittlich dreimal pro Woche wird in Weil der Stadt die Feuerwehr alarmiert.

Bei Bränden werden immer mehrere Abteilungen angefordert. Die Einheit aus der Kernstadt ist dem Sicherheitsberater zufolge am häufigsten im Einsatz, im Schnitt etwa jeden vierten bis fünften Tag. Weil etwa die Einheit aus Münklingen im Vergleich nur sehr selten zum Einsatz kommt, empfiehlt Raible, den freiwilligen Kräften aus diesem Teilort Sonderaufgaben zuzuweisen. „Ich denke da verstärkt an Hochwassereinsätze“, erklärt der Experte.

Gute Personalstärke – doch mehr ist immer gut

Apropos verstärken: Mit knapp 200 Mitgliedern gehört die Weiler Feuerwehr zu den größten Wehren im Landkreis. Doch so gut wie alle, auch der Kommandant Jürgen Widmaier, sind ehrenamtlich im Einsatz. Lediglich der Gerätewart Wolfgang Bäuerle macht seinen Job hauptberuflich. Und kommt dabei an seine Grenzen. Derzeit bekommt er Unterstützung aus dem städtischen Wasserwerk. „Da muss langfristig eine andere Lösung her“, sagt Sicherheitsberater Raible. Auch für den ehrenamtlichen Stadtbrandmeister. „Vielleicht ein zweiter Hauptamtlicher“, überlegt Bürgermeister Thilo Schreiber.

Ansonsten sei die Feuerwehr in der Keplerstadt personell gut aufgestellt. Mit dem Nachwuchs scheint es keine Probleme zu geben, Ende vergangenen Jahres hatte die Jugendfeuerwehr 23 Mitglieder. „Doch Sie müssen auch weiterhin die Werbetrommel rühren“, rät Thomas Raible. Denn tagsüber stehen kaum genügend Einsatzkräfte zur Verfügung, da 66 Prozent der Arbeitnehmer nicht in Weil der Stadt arbeiten. Und das macht sich dann auch bei den verfügbaren Feuerwehrleuten bemerkbar.