Die Debatte um den Erhalt des katholischen Gemeindehauses hängt nicht nur an Emotionen. Es ist auch eine Frage des Geldes.

Weil der Stadt – Auch eine Woche nach der Infoveranstaltung der katholischen Kirchengemeinde scheinen die Diskussionen um die „gute Stube“ nicht abzureißen, wie aus unterschiedlichen Kreisen zu hören ist. Das Gemeindehaus St. Augustinus – und die damit verbundene Frage: neu bauen oder abreißen – ist also nach wie vor Stadtgespräch. Aber immerhin diskutiere man jetzt auf Basis von greifbaren Informationen, heißt es. Organisierten Widerstand gibt es nicht, aber Kritik an den Plänen.

 

Weit mehr als 100 Zuhörer waren zu der Veranstaltung gekommen, es wurde rege diskutiert. Die einen wollten das Gebäude an seinem jetzigen Standort unbedingt erhalten, andere sahen gar keinen anderen Ausweg, als es abzureißen und neu zu bauen (wir berichteten).

Auch Stefan Braun war an jenem Abend dabei. Der 47-jährige Weiler Bürger ist seit vielen Jahren Mitglied der St.-Peter- und-Paul-Gemeinde. Er kennt die Gerüchte, die im Vorfeld in der Stadt die Runde machten. Vom Verkauf und Abriss des jetzigen Gemeindehauses bis hin zu einem Bau über die Stadtmauer sei so einiges dabeigewesen, erklärt Braun auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wenn Menschen miteinander sprechen, kann sich so etwas schnell hochschaukeln“, sagt Braun.

Kein organisierter Widerstand

Er wisse, wie schwer sich der eine oder andere mit den Neubauplänen von Pfarrer und Kirchengemeinderat getan habe. „Aber einen organisierten Widerstand, wie es manchmal heißt, gibt es nicht“, betont Braun. Ja, es wurden zwar Unterschriften – genau 467 an der Zahl – für den Erhalt des Gemeindehauses gesammelt und dem Pfarrer auch übergeben. Aber das Ganze habe sich schleichend entwickelt. „Das lag auch daran, dass vorab wenig Informationen bekannt waren“, sagt er und betont, dass er sich nicht als Sprecher irgendeiner Seite sieht.

Die Gründe, warum manch einer einem möglichen Neubau kritisch gegenüber steht, sind unterschiedlich. „Sicherlich geht es da einerseits um Erinnerungen und Erlebnisse“, sagt Stefan Braun, der selbst im Gemeindehaus seine Hochzeit gefeiert hat. „Aber das nur auf die emotionale Schiene zu schieben, wäre zu einfach“, findet er. Denn auch die Kosten für die Sanierung und einen Neubau spielten in der Diskussion eine wichtige Rolle. Die müsse man gegenüberstellen und abwägen.

Noch ist alles offen, es gibt noch viel Redebedarf. Stefan Braun ist jedoch davon überzeugt, dass die Informationsveranstaltung viele zum Nachdenken angeregt hat. Zahlreiche Fragen seien beantwortet, einige Ängste abgebaut worden. „Es ist jetzt wichtig, alle Seiten zusammenzubringen, um eine gute Lösung zu finden“, sagt er. Für die Gemeinde, aber auch für die Vereine und für die Menschen in der Stadt.

Die Suche nach Alternativen geht weiter

Schließlich wird das Gemeindehaus für ganz unterschiedliche Zwecke genutzt, auch über die Kirche hinaus. „Hier kommen einfach viele Menschen zusammen, egal ob jung oder alt.“ Braun befürwortet den Vorschlag, der während des Infoabends aufkam, die Gaststätte im Gemeindehaus auch weiterhin öffentlich zu betreiben. Dadurch ließe sich sicherlich auch ein Teil der Kosten decken.

Wann wo was gebaut werden kann, steht noch in den Sternen. Als „machbar, aber nicht optimal“ hatte Pfarrer Gruber vergangene Woche die ersten Ideen für einen möglichen Neubau des Gemeindehauses bezeichnet. Die Suche nach weiteren Möglichkeiten geht also weiter, Ideen sind gefragt. Für Stefan Braun ein wichtiger Punkt. „Vielleicht lieber einen Schritt zurück machen und Alternativen suchen.“