Mit 16 letzten Auftritten verabschieden sich die Magier Frascatelli und Tre Face von der eigenen Bühne.

Weil der Stadt - Im Mai fällt der letzte Vorhang!“. So steht es in roten Großbuchstaben auf der Internetseite der Merklinger Zaubermühle. Seit 16 Jahren steht das Zaubererpaar Frascatelli und Signora Tre Face auf der Bühne ihres eigenen Theaters, stets vor ausverkauftem Publikum. Nun beenden sie ihre einzigartige Erfolgsgeschichte mit 16 Abschiedsauftritten.

 

Begonnen hat die Geschichte von Hermes Krauter und Sigrid Wolbold alias „Frascatelli und Tre Face“ vor 38 Jahren. Gemeinsam mit einigen Freunden gründeten die Psychologin und der Pädagoge das Straßentheater „Traumflieger“ und zogen in ihrem Jahresurlaub mit einem Zirkuswagen über die Marktplätze der Region. In dieser Zeit brachten sie sich auch die Zauberei bei. „Komplett autodidaktisch“, wie Frascatelli versichert. „Es war eine gute Zeit für Künstler, die erste freie Theaterbewegung. Die Leute waren von einfachen Nummern begeistert.“ Nach neun Jahren löste sich die Gruppe auf, doch Wolbold und Krauter dachten nicht ans Aufhören. „Wir wussten, dass wir in der Zauberei was drauf hatten. Und daraus wollten wir mehr machen.“ So begannen sie, ein gemeinsames Abendprogramm zu entwerfen und reisten damit von 1990 an zwölf Jahre lang durch Süddeutschland. In dieser Zeit fanden sie viele begeisterte Anhänger und bauten ihre magischen Fähigkeiten aus. „Es war eine tolle Zeit, aber auch eine anstrengende“, sagt Krauter. Für einen Auftritt seien sie mittags losgefahren, stets mit vollgepacktem Bus. „Im Gegensatz zu den meisten Zauberern arbeiten wir mit vielen Requisiten, die vor dem Auftritt auf- und nachher abgebaut werden mussten“, erklärt Krauter.

2002 wird der Traum wahr

So seien ihnen kaum Pausen geblieben, und vor halb zwei in der Nacht seien sie nie im Hotel angekommen. Es entstand die Idee eines eigenen Theaters, die sie sich im Jahr 2002 verwirklichten. Im Weil der Städter Ortsteil Merklingen kauften sie die ehemalige Kunstmühle, die sie zur Zaubermühle umtauften. Noch im selben Jahr spielten sie ihr erstes Programm im eigenen Haus. Tre Face ist die Mentalistin im Duo, sie spielt mit den Gedanken der Zuschauer. Frascatelli nennt sich selber einen Zauberkünstler. „Sie ist die Gedankenarbeiterin, ich nutze mehr meine Hände“, erklärt Krauter. Ihre Show schlug voll ein.

Von der ersten Vorstellung an konnten sie ihre Zaubermühle stets voll ausverkaufen. Werbung war spätestens im zweiten Jahr nicht mehr nötig. In den folgenden Jahren stiegen Tre Face und Frascatelli in den Olymp der Zauberei auf. Stammpublikum und Zaubereiinteressierte aus ganz Europa kamen zu ihren insgesamt fünf Programmen. Ihre Tricks und Illusionen erarbeiteten sie sich stets selbst und kamen damit 2013 zur größten Ehre der deutschen Zauberwelt: dem „Hofzinser-Gedächtnisring“. Nur fünf Zauberer hatten seit der ersten Vergabe 1933 die Ehre, als bedeutendste Zauberer des Landes zu gelten.

Jetzt ist Schluss

Nun aber soll Schluss sein. „Wir wollten aufhören, wenn wir am besten sind. Die Leute sollen sich an unseren Höhepunkt erinnern.“ Zum Abschied führen sie ab Freitag, 16. März, ihr Lieblingsprogramm „Jubilitäten“ noch 16- mal auf. Eine Aufführung für jedes Bühnenjahr in der Zaubermühle. Am Samstag, 12. Mai, fällt dann der letzte Vorhang. „Natürlich ist da ein großer Abschiedsschmerz, den wir schon jetzt fühlen. Aber es ist der richtige Zeitpunkt“, versichert Krauter.

Karten:
Vom 24. Februar an bis 3. März sind Karten für die Abschiedsaufführungen unter www.zaubermuehle.eu erhältlich. Dort gibt es auch weitere Infos sowie den Terminplan.