Die Betreuungs-gebühren steigen um drei Prozent.

Weil der Stadt - Überraschend kommt die Nachricht nicht. Zum kommenden Kindergartenjahr, das im September beginnt, müssen Eltern mehr für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen. Um drei Prozent erhöht die Stadt die Gebühren für Kindergärten, die Ganztagsbetreuung, die Krippen und die Nachmittags-Betreuung an den Grundschulen. Einstimmig hat der Gemeinderat am Dienstag einer Vorlage der Stadtverwaltung zugestimmt.

 

Die Stadt Weil der Stadt hält sich dabei exakt an die Empfehlungen, die Vertreter des Gemeindetags, des Städtetags und der kirchlichen Fachverbände in jedem Jahr vorschlagen. „Es ist schön, wenn wir viele Kinder in der Stadt haben“, erklärt der Bürgermeister Thilo Schreiber (Freie Wähler). „Wir müssen aber ständig bei der Infrastruktur nachziehen.“ Und das koste eben. Der Verwaltungschef weist darauf hin, dass die Stadt mit ihren Gebühren nur 15 Prozent der Kosten decken kann, was im Vergleich wenig ist. Die Landes-Spitzenverbände empfehlen den Städten, mit den Gebühren 20 Prozent der Kosten zu erwirtschaften.

Nur noch 1 Platz ist frei

Kritischer ist die Frage, ob die Plätze in den Einrichtungen noch reichen. 689 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren gibt es im Kindergartenjahr 2018/19 in Weil der Stadt, hat Tanja Küber, die Amtsleiterin für Jugend und Soziales, ermittelt. Und Plätze gibt es in der Stadt genau 690. „Wir könnten also beruhigt sein und einen Haken dran machen“, sagt sie bei der Vorstellung dieser Zahlen, „aber so entspannt ist es nicht.“

Kübler weist darauf hin, dass derzeit viele Baulücken geschlossen werden, dass also junge Familien nach Weil der Stadt ziehen. „Wir müssen also schauen, dass wir genügend Plätze zur Verfügung haben“, kündigt sie an. Schon jetzt sei es so, dass Eltern nicht immer einen Platz in ihrer Wunsch-Einrichtung bekommen. Noch kritischer sieht es bei den Ganztagsplätzen aus. 130 solcher Plätze gibt es in der Keplerstadt, die Nachfrage steige aber an, sagt Kübler. Allein im Farbklecks in Merklingen, wo es 30 Ganztagsplätze gibt, wären schon jetzt 45 Plätze notwendig. „Ein weiterer Ausbau ist aber nicht möglich“, erklärt die Amtsleiterin. „Denn für Ganztagsplätze ist ein zusätzlicher Schlaf-Raum vorgeschrieben.“ Und den hätte keine der Weil der Städter Einrichtungen mehr.

Zehn Plätze im Waldkindergarten

Maßnahmen hat die Stadtverwaltung noch nicht viele verkündet. Zehn Plätze soll ein Waldkindergarten bringen. „Es muss auch nicht immer ein Neubau sein“, sagt der Bürgermeister. Auch mit Raummodulen – also Containern – habe man gute Erfahrungen gemacht.