Der Nabu hat eine 170 Meter lange Blumenwiese angelegt. Damit wollen die Naturschützer dem Stieglitz helfen.

Weil der Stadt - Der Nabu hat in Merklingen gemeinsam mit dem städtischen Bauhof 170 bunte Meter angelegt. Auf einer rund 170 Quadratmeter großen Fläche an der Hausener Straße haben die Naturschützer eine Saatgut-Mischung eingebracht, die genau auf die dortigen Bodenverhältnisse zugeschnitten ist.

 

„Wenn alles klappt, wachsen hier ab dem kommenden Jahr zum Beispiel Salbei, Margeriten und Natternkopf“, berichtet Uwe Prietzel, Geschäftsführer des Nabu Baden-Württemberg. Diese heimischen Pflanzenarten bieten Schmetterlingen und Wildbienen Nahrung – aber auch dem Stieglitz. Diesen farbenfrohen Singvogel hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) nämlich zum Vogel des Jahres 2016 gewählt.

Der Distelfink, wie der Stieglitz auch genannt wird, ernährt sich vor allem von den Samen und Knospen verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. „Es gibt jedoch immer mehr landwirtschaftliche Monokulturen“, erklärt Nabu-Geschäftsführer Uwe Prietzel. „Deshalb nimmt das Nahrungsangebot für den Stieglitz und andere Tiere immer mehr ab.“

Viele bunte Blumen bieten Lebensräume

Das will der Nabu ändern und hat deshalb die „Bunte Meter“-Aktion initiiert. Die vielen bunten Blumen, die dabei in ganz Deutschland gepflanzt werden, sollen neue Lebensräume für den Stieglitz, aber auch andere Singvögel, Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tierarten schaffen. Vor allem in Siedlungen, wo mittlerweile mehr als die Hälfte des Stieglitz-Bestandes lebt, fehlt es am Nahrungsangebot.

„Dabei können Städte und Gemeinden, aber auch wir alle auf dem Balkon oder im Garten ganz einfach etwas für die Tierwelt tun“, sagt der Nabu-Mann Uwe Prietzel. „Zum Beispiel, indem man samentragende heimische Pflanzen sät.“ Denn hat man einmal gesät, ist der Aufwand überschaubar, wissen die Naturschutz-Experten. Die Blühmischung, die der Bauhof und der Nabu für das Weil der Städter Wiesle ausgewählt haben, ist mehrjährig und soll bis zu zehn Jahre lang für bunte Blütenvielfalt sorgen. Gemäht werden braucht sie nur ein oder zweimal im Jahr.

Nabu-Ortgruppe Weil der Stadt war fleißig

Die Nabu-Ortgruppe Weil der Stadt hat mit Unterstützung des Bauhofs bereits an mehreren Stellen im Stadtgebiet dem Stieglitz unter die Flügel gegriffen und sich um ein besseres Nahrungsangebot gekümmert. „Es ist richtig toll, was Andrea Frank-Bühler und ihre Mitstreiter hier auf die Beine stellen“, lobt Nabu-Geschäftsführer Prietzel bei seinem Besuch in der Keplerstadt. Zusammen mit seinen 30 Mitarbeitern in der Nabu-Landesgeschäftsstelle und im Nabu-Naturschutzzentrum hat er beim jährlichen Betriebsausflug Station in Weil der Stadt gemacht.

Klar, dass die Naturschützer dabei auch mit angepackt haben und bei der Blüten-Pflanzaktion der 170 bunten Meter in Merklingen geholfen haben.