Der Cross Generation Chor (CGC) der Chorvereinigung präsentiert mit viel Charme ein buntes Musical in der Aula der Peter-Härtling-Schule. Dabei zeigen die 22 Sänger, wie die Liebe zur Musik Grenzen überwinden kann.

Mit „The Day of the Battle“ hat der Cross Generation Chor unter der musikalischen Leitung von Kai Müller seinem Publikum ein selbst inszeniertes Musical geboten. Insgesamt spielten und sangen bei diesem Auftritt in der Aula der Peter-Härtling-Schule 22 Akteure im Alter zwischen zwölf und 60 Jahren.

 

Im Mittelpunkt des Spektakels steht die junge deutsche Austauschschülerin Emma (Viola Marien), die die Chance bekommt, an einem Austauschprogramm in New York teilzunehmen. Noch bevor sich der rote Vorhang erhob und die Geschichte ihren Lauf nahm, ergriff eine ältere Dame das Wort. Feinfühlig unterhielt sie sich mit ihrem Enkelsohn. Schnell war klar, die Geschichte von Emma wurde rückblickend erzählt. So saß Oma Emma (Monika Märksch) gemeinsam mit ihrem Enkel (Sebastian Figgle) am Rande der Bühne. Stühle, Kuscheltiere und Kissen vermittelten die wohlige Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. „Was ist das für eine Urkunde an der Wand“, fragt der Enkel seine Großmutter. Mit einem nostalgischen Blick und einem leisen Seufzer beginnt die Reise in die Vergangenheit.

Die Fahrt nach New York, der erste Schultag in Amerika, die unbekannte Schulklasse, die Lehrerin Mrs. Fox (Heike Wolf) und die vielen neuen Gesichter – die junge Emma zeigt sich schüchtern und zart gegenüber ihrer neuen Welt. Viola Marien ist eine Vorzeigebesetzung für diese Rolle. Mädchenhaft spielt und singt sie ihren Part. Doch bald wird das Mädchen Emma gefordert. Gar herausgefordert. Sieht sich plötzlich und unverhofft zwei rivalisierenden Gruppen innerhalb ihrer Schulklasse gegenüber.

Mit der Streetgang RedRats bekommt der Zuschauer einen Eindruck vom rauen New York. Cool zeigt sich hierbei die Anführerin der RedRats, Alexis (Jana Wolbold). Gemeinsam mit Matthew (Markus Frey) wird gerappt, gesungen und getanzt. Doch gibt es auch Auseinandersetzungen. Vornehmlich mit den VIPs. Glänzend verkörpert Sebastian (Sebastian Sixt) die New Yorker Upper Class. Mit schönen Schühchen, einem teuren Täschchen und modernem Röckchen hat er Abbey (Tamara Leitner) an seiner Seite. Schnell wird mit den Very Important Persons die Bühne zum Laufsteg der Eitelkeiten.

Doch Emma wäre nicht Emma und die Geschichte nicht die Geschichte, wäre da nicht die Musik, die Grenzen überschreitet und Menschen vereint. Ein Gesangswettbewerb, eine Urkunde und eine harmonische Welt. Bekannt aus Filmen wie beispielsweise „Pitch Perfect“ oder auch „Sister Act“ soll auch in „The Day of the Battle“ einmal mehr aufgezeigt werden, dass Herkunft und sozialer Hintergrund eigentlich keine Rolle zu spielen scheinen. Und so wandte sich auch auf der Kleinkunstbühne in der Schulaula in Weil der Stadt mit einem Beatbattle alles zum Guten.

Neben Songs, wie beispielsweise „Breakaway“ von Kelly Clarkson, „Ohrwurm“ von den WiseGuys, „The heat is on“ von Glenn Frey und „Titanium“ von David Guetta/Sia standen, passend zum Stück, auch „New York, New York“ von Frank Sinatra und „Thank you for the Music“ von Abba auf der Musical-Hitliste.

Mehr als ein Jahr probte der Cross Generation Chor für dieses Projekt. Dabei waren es die Akteure selbst, die sich verantwortlich für Geschichte, Drehbuch, Regie und Umsetzung zeigten. Für die Choreografie war Jennifer Walter zuständig. „Jeder Einzelne hat viel Freiraum und soll sich verwirklichen können“, betont der Chorleiter Kai Müller.

So ist es insbesondere der junge Chor, der das klassische Chor-Dasein hinter sich lassen möchte und hin zur modernen Chor-Show drängt. Doch alles in allem ist sich Chorleiter Müller sicher: „Wir sind eine große Familie.“

Waren nun auch nicht immer alle Bewegungen synchron und nicht jeder gesungene Ton ein Treffer, so wurde aus einem Chorvortrag doch ein Schauspiel und Musical mit viel Charme.