Mit dem Bau von technischen Anlagen kennt sich der Geschäftsführer eines Maschinenbau-Unternehmens und Ingenieur für Gebäude- und Versorgungstechnik aus. Dass er alle Baupläne selbst entwirft, versteht sich da von selbst. Doch auch wenn er über allem ein wachsames Auge hat, braucht er verlässliche Leute vor Ort. „Vieles gerät schon wegen Kleinigkeiten ins Stocken“, weiß Nüßle. Die Leute seien religiös und schicksalsergeben. „Wenn eine Sache nicht läuft, dann wird es hingenommen“, sagt er. Zudem gibt es ein großes Geschacher mit dem Beamtentum, das immer die Hand aufhält. „Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass es Eindruck macht, wenn es Sponsoren aus dem Ausland gibt“, sagt Nüßle, dem es gar gelungen war, die vom staatlichen Elektrizitätswerk geforderte Gebühr für den Anschluss der Wasserpumpstation zu drücken.

 

Erleichterung für viele Menschen

In Lazarus Maloya, Priester und Rektor des katholischen Internats, haben sie einen vertrauenswürdigen Partner gefunden. Er war es auch, der den beiden vor Augen geführt hatte, welche Not in dem Land herrscht. Kennengelernt hatten sie ihn über die Tochter der Weiler Gemeinderätin Brigitte Benzinger-König – sie hatte als Missionarin in einem Buschkrankenhaus in Malawi gelebt. „Die Menschen tun uns leid, und der Aufwand ist nicht groß, ihnen das Leben zu erleichtern“, sagt Brigitte Nüßle. Bislang kommen sie für alle Kosten selbst auf. „Es ist uns aber wichtig, dass sich auch die Leute mit einem Eigenanteil einbringen“, betont sie. Damit wüssten sie die Arbeit mehr zu schätzen.

Trotz der Armut strotzten die Malawis vor Fröhlichkeit. „Dieser Lebensmut hat uns am meisten imponiert“, sagt die 66-Jährige. In diesem Jahr fliegt das engagierte Paar wieder rüber, um die „alten Ideen voranzutreiben“ und „neue auszutüfteln“. Afrika sei wie ein Bazillus, sagen sie. Wenn man davon befallen werde, lasse er einen nicht mehr los.