Am zweiten Adventswochenende lockten die Weihnachtsmärkte nach Ditzingen und Korntal. Während es rund um den Laien auch Kunst im Warmen zu bestaunen gab, boten die Partnerstädte von Korntal-Münchingen landestypische Köstlichkeiten an.

Ditzingen/Korntal-Münchingen - Auf dem weihnachtlich geschmückten Laien riecht es nach Glühwein und Bratwurst. „Es ist trocken, nicht zu kalt und nicht zu warm“, sagt Wolfgang Bunge, Kassierer der Aktiven Wirtschaft Ditzingen und Mitglied im Organisationsteam für den Weihnachtsmarkt. Bunge hat den 38. Markt am Samstagabend mit dem Schirmherr, dem Oberbürgermeister Michael Makurath, eröffnet. „Hier trifft sich alles, es ist eher wie ein weihnachtliches Straßenfest“, sagt Bunge. Rund 70 Stände lockten am zweiten Adventswochenende auf den von Fachwerkhäusern gesäumten Platz sowie in die Marktstraße und in die Münchinger Straße. Vereine, Einrichtungen und Künstler verkauften Gutsle, Glühwein und Weihnachtsdeko.

 

Wer sich aufwärmen wollte, konnte dies wunderbar im Bürgersaal des Rathauses und im Foyer tun. Hier zeigte der Kultur- und Kunstkreis seine 31. Jahresausstellung. „Unser Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu“, sagte Dieter Schnabel, Vorsitzender des Kreises. Einen Rückblick auf 30 Jahre Kultur- und Kunstkreis bietet die Chronik, die Schnabel vorstellte. 49 Künstler des Vereins zeigten ihre Werke bei der traditionellen Schau. Dabei reichte die Bandbreite von Ölgemälden über Mini-VfB-Glücksbringer in Lippenstifthülsen bis hin zu Skulpturen und Schmuck.

Aus der Wurzel wächst ein filigranes Liebespaar

Daniel Kast ist mit 30 Jahren das jüngste Vereinsmitglied. Seine handgeschnitzten Skulpturen aus dünnen Ästen zogen die Blicke der Besucher auf sich. Schmale, stilisierte Figuren schälen sich aus der Rinde. Aus einer Wurzel wächst gar ein filigranes Liebespaar. „Die Wurzel habe ich von einem Baum an der Glems, der gefällt wurde“, erzählte Kast. „Das wäre eigentlich Abfallholz gewesen.“ Eigentlich arbeitet der Ditzinger als Lehrer für Englisch und Erdkunde am Gymnasium in Renningen. Die kreative Arbeit mit Holz oder Ytong-Steinen ist sein Ausgleich.

Monika Nöcker ist seit 30 Jahren bei der Klöppelgruppe des Vereins, seit fünfzehn Jahren als deren Leiterin. Bei der Ausstellung klöppelte sie mit ihrer Gruppe im Foyer. Manche Damen werkelten an einer Rolle, die einer Nackenrolle ähnelt. Andere, die an einer feingliedrigen Kette arbeiteten, saßen an einem flachen Tisch. Mit den Holzklöppeln wurden die feinen Fäden so lange in sich gedreht und gekreuzt, bis das gewünschte Muster entstand. „Spitze ist wieder in“, sagte die 69-Jährige. „Und wir machen weit mehr als Omas Deckchen, das will doch heute keiner mehr.“

Für den 39. Korntaler Weihnachtsmarkt mit 50 Ständen am Sonntag haben Kindergartengruppen und Schulklassen wieder Tannen geschmückt. Die 50-Euro-Prämie für den schönsten Baum ging an die 2d der Teichwiesenschule. Besonders weit gereist waren die Vertreter der Partnerstädte. „Wir sind 15 Stunden mit dem Auto gefahren“, erzählte Maryse Baranowski aus Mirande, der Partnerstadt im Südwesten Frankreichs. „Wir kommen sehr gerne hierher, denn die Leute sind so gastfreundlich und sehr nett – und sie lieben unsere Entenbrust-Sandwiches.“ Bürgermeister Joachim Wolf vermisste lediglich den Schnee. „Aber der kommt vielleicht auch noch.“