Das Juniorteam des RFV Leonberg wird beim Heimspiel im Tilgshäusle Dritter – ein geglückter Neuanfang.

Leonberg -

 

Die besten Voltigierer Baden-Württembergs treffen traditionell Ende April zu ihrem Saisonauftakt in Leonberg aufeinander. So war erneut die erste Sichtung für die deutschen Meisterschaften aller Altersklassen im Tilgshäusle angesetzt. Die Bestandsaufnahme wurde besonders vom Gastgeber mit großer Spannung erwartet. Nach einer turbulenten Vorbereitung standen die Zeichen beim eigenen Juniorteam auf Neuanfang. Vor heimischer Kulisse turnten die jungen Akrobaten zu Pferd auf Platz drei hinter den Teams aus Nordheim und Köngen.

Das Leonberger Juniorteam der Voltigierer ist erfolgsverwöhnt. So feierte die Truppe um die Trainerinnen Katharina Kotte und Jessica Lange im vergangenen Jahr die Silbermedaille bei den Landesmeisterschaften sowie Bronze im süddeutschen Vergleich. Mit Anne Schlumbohm und Melanie Eger sicherten zwei der Teammitglieder im Doppelvoltigieren den süddeutschen Meistertitel. Der Angriff auf die Spitzenreiter sollte durch die Leonberger Junior-Equipe in diesem Jahr gelingen.

Doch die Vorbereitung brachte schnell Sorgenfalten für das engagierte Trainerduo mit sich. Personalprobleme machten die Runde. Mit Schlumbohm/ Eger wechselten zwei der Erfahrenen aus der eigenen Talentschmiede zur Konkurrenz nach Nordheim. Ein für alle Verantwortlichen überraschender Verlust – die Aufstellung geriet ins Wanken. Ein weiteres Teammitglied wollte neben dem Start bei den Leonberger Junioren auch in der S- Gruppe eines anderen Vereins zu starten.

Dies lässt das Reglement zu, doch die Trainer erteilten diesem Wunsch eine Absage: „Wir möchten als Team auftreten und gemeinsam für den Erfolg kämpfen. In zwei verschiedenen Vereinen mitzumachen, sorgt zu sehr für Unruhe“, begründet Longenführerin Katharina Kotte die Entscheidung. So mussten gleich drei Sportlerinnen ersetzt werden. Die Lücke gefüllt wurde zunächst mit Anouk und Nafy Aniol aus den Reihen des Reit- und Fahrvereins. Mit Neuzugang Sabrina Pfeffer schien der Vize-Landesmeister von 2016 wieder komplett und bereit für die neue Saison. Kurz vor dem heimischen Turnier dann der nächste Rückschlag: Nelly Leitenberger zog sich im Training eine Bänderverletzung zu, was ihr persönliches Aus bedeutete. Die Leonberger mussten so mit fünf statt sechs Voltigierern an den Start gehen. Der Ausgang für die neu zusammengestellte Formation beim Heimspiel galt als ungewiss.

Die Erleichterung über Platz drei war in der bis auf den letzten Platz gefüllten Leonberger Reithalle spürbar. Auch wenn es nicht wie im Vorjahr zum Sieg gereicht hatte, zeigten die Gastgeber Willensstärke: „Wir haben gekämpft und nie aufgegeben. Das ist ein absolut akzeptables und ordentliches Ergebnis, mit dem nach dieser schwierigen Zeit keiner gerechnet hat. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“, sprudelte die Freude aus Kotte bei der Siegerehrung heraus. So überzeugte auch das vierbeinige Mannschaftsmitglied Donato und wurde durch die Jury mit Bestnoten belohnt. Das Trainergespann ist sich sicher, für die Zukunft ist noch Luft nach oben. Ob es in diesem Jahr für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften reicht, ist derzeit offen. Landestrainern Christine Steffen-Widmann wird nach den weiteren Qualifikationen ihre Entscheidung bekannt geben.

Beim ersten Auftritt im Doppelvoltigieren für Nordheim zeigte das ehemalige Leonberger Paar Anne Schlumbohm und Melanie Eger Nerven. Bei einer der Übungen zu Pferd kam die junge Gymnasiastin Eger ins Schwanken, stürzte und griff schließlich in den Sand. So blieb nur Platz vier für die beiden. Bei der Einzelwertung war es Sabrina Pfeffer die bei ihrer Premiere für Leonberg auf Platz acht ablieferte.