Die Frauenmannschaft der TSF Ditzingen schlägt erstmals in der Oberliga auf. Eingewöhnungszeit gibt es keine: Bei der Premiere am kommenden Samstag geht es gleich zum Regionalligaabsteiger VfB Friedrichshafen.

Ditzingen - Der Countdown läuft. Zwei Tage noch, und die Volleyballerinnen der TSF Ditzingen schlagen ein ganz neues Kapitel auf. Oberliga heißt es – fünfthöchste Spielklasse in Deutschland. „Die Vorfreude ist ganz groß“, sagt Spielertrainerin Sandra Eichmann, die mit der Mannschaft gleich in ihrer Saison als Verantwortliche den Aufstieg geschafft hat. Es ist nicht nur die sportliche Herausforderung, die die 28-Jährige so positiv stimmt. „Es macht echt Spaß mit dem Team. Die Mädels passen super zusammen.“

 

Die Mädels, das sind in erster Linie diejenigen, die in der vergangenen Saison die Meisterschaft gefeiert haben. Lediglich Kathrin Nowak ist nicht mehr dabei, weil sie berufsbedingt kürzer treten muss. Ida Bopp meldete sich ab, ist aber in der Meister-Runde kaum zum Zug gekommen. Sandra Eichmann nutzte ihre persönlichen Kontakte, um einer guten Freundin den Weg nach Ditzingen schmackhaft zu machen. Die ehemalige Bundesligaspielerin Jule Schneider – beide kennen sich aus gemeinsamen Berliner Zeiten – nimmt die Anfahrt aus Sinsheim, wo sie zuletzt in der dritten Liga gespielt hat, in Kauf. Außerdem verstärkt Pia Wilke, die beim ehemaligen Ligakonkurrenten TSV Willsbach aktiv war und Physiotherapeutin bei den Erstligafrauen von Allianz MTV Stuttgart ist, den Kader.

Neuzugang übernimmt das Zuspiel

Und damit ergeben sich ganz neue taktische Möglichkeiten für die Mannschaft. Die groß gewachsene Pia Wilke kann das Zuspiel übernehmen, Sandra Sick dafür als Libera agieren. „Damit haben wir die Annahme verstärkt, und das macht das Leben insgesamt viel einfacher“, sagt Sandra Eichmann. Jule Schneider soll als Außenangreiferin für Punkte sorgen.

Diese neuen Varianten und das insgesamt schnellere Ditzinger Spiel haben bereits erste Früchte getragen. Beim Vorbereitungsturnier des MTV Ludwigsburg mit Mannschaften bis zur Regionalliga belegten die TSF den fünften Rang, schlugen dabei unter anderem den Regionalliga-Vertreter TGV Mainz-Gonsenheim. Am Dienstag Abend stand der letzte Härtetest gegen TSV Georgii Allianz Stuttgart (ebenfalls Regionalliga) auf dem Programm. Die beiden Mannschaften einigten sich auf ein Spiel über vier Sätze, und die gingen allesamt an das klassenniedrigere Team. Die TSF Ditzingen setzten sich mit 25:15, 27:25, 25:19 und 25:19 durch.

Die Zielsetzung ist zunächst der Klassenerhalt

Voreilige Schlüsse auf das eigene Abschneiden in der Oberliga zu ziehen, liegt der Ditzinger Spielertrainerin jedoch fern. Im Hinblick darauf, dass einige ihrer Mitstreiterinnen noch nie in dieser Spielklasse aktiv waren, hält sie den Ball flach: „Wir wollen nicht absteigen.“ Ein kleines Hintertürchen hält sie sich dennoch offen: „Wenn alle immer da sind, könnten wir für eine Überraschung sorgen.“ Dieser fromme Wunsch wird schon zum Auftaktspiel am Samstag, 26. September, beim Regionalliga-Absteiger VfB Friedrichshafen nicht in Erfüllung gehen. Eichmanns Vorgängerin Britta Schweigmann fällt wegen Schulterproblemen zunächst auf unbestimmte Zeit aus.

Kader TSF Ditzingen: Sandra Eichmann, Jule Schneider, Britta Schweigmann, Svenja Rembold, Nadine Marschall, Pia Wilke, Sandra Sick, Nina Holzhausen, Tina Lott, Lisa Winkler