So ein Volleyball-Fest gibt es nicht alle Tage beim TSV Flacht. Der Landesligist ist zwar im Pokalwettbewerb des Landesverbandes Württemberg vor gut 150 Zuschauern in der Flachter Sporthalle gegen den Zweitligisten SV Fellbach standesgemäß ausgeschieden, doch die Spieler genossen den Auftritt gegen einen so hochklassigen Gegner.

Weissach-Flacht - So ein Volleyball-Fest gibt es nicht alle Tage beim TSV Flacht. Der Landesligist ist am Mittwochabend im Pokalwettbewerb des Landesverbandes Württemberg vor gut 150 Zuschauern in der Flachter Sporthalle gegen den Zweitligisten SV Fellbach angetreten. Die 0:3-Niederlage des Gastgebers (16:25, 22:25, 10:25) war standesgemäß, und die Spieler genossen es, gegen einen hochkarätigen Gegner – der Tabellenfünfte hatte am vergangenen Wochenende den Tabellenführer GSVE Delitzsch geschlagen - antreten zu dürfen. „Wir sind mit der Vorgabe angetreten, Spaß zu haben, alles andere wäre bei diesem Gegner ohnehin kein Thema“, sagte der Flachter Spielertrainer Markus Hintz. Den SV Fellbach kannten sie noch aus dem Jahr 2013, als sie ebenfalls in der dritten Pokalrunde auf den Bundesligisten trafen. „Jetzt hatten wir erneut großes Losglück“, sagte Hintz und freute sich über diese Gelegenheit, für den Volleyball-Sport zu werben.

 

Trotz des Klassenunterschiedes zogen sich die Gastgeber achtbar aus der Affäre, boten phasenweise ganz ordentlich Paroli und bejubelten jeden Punktgewinn. Nach der 16:25-Niederlage im ersten Satz gaben sie im zweiten Durchgang alles. Die Flachter wurden dem Favoriten, der etwas die Zügel locker ließ, unkonzentriert spielte und sich einige Eigenfehler leistete, beim Stande von 22:24 richtig gefährlich. Der SV Fellbach rettete schließlich das 25:22.

Diego Ronconi, Trainer des Zweitligisten, hatte noch im Vorfeld davor gewarnt, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir haben im letzten Jahr den Schritt getan, jeden Gegner ernst zu nehmen, auch wenn es ein leichter ist, denn wir können nur verlieren“, sagte der SV-Coach, der 2012 mit der Mannschaft in die zweite Bundesliga aufgestiegen ist. Eigentlich wollte der 50-Jährige, der in Bühl lebt, als Trainer nicht mehr weitermachen. 17 Jahre hat er sein Geld damit verdient – in Wuppertal, Ettlingen, Freiburg, Wiesbaden und Bühl. Den Job in Fellbach macht der Unternehmensberater mittlerweile nebenbei. Zwei Monate hat dieser Vorsatz gehalten, dann gab er dem Drängen seiner ehemaligen Mannschaft nach und fährt wieder regelmäßig die mehr als hundert Kilometer hin und zurück. „Das ist eine tolle Truppe“, beschreibt er seine Mannschaft, der er in naher Zukunft durchaus den Sprung in die Erste Liga zutraut. Ein Thema dann wäre der deutlich höhere Etat. Profis hat Diego Ronconi momentan keine in seinem Team. „Die Mannschaft kostet nichts, einige studieren, die anderen locken wir mit Ausbildungsplätzen, denn als Profi können die Spieler nur eine begrenzte Zeit ihr Geld verdienen, deshalb ist es wichtig, dass sie eine Ausbildung machen“, sagt Ronconi.

Im dritten Satz waren die Fellbacher um den schlagkräftigen Allrounder Valters Lagzdins wieder Herr der Lage, „putzten“ die Flachter mit einem 25:10-Sieg standesgemäß weg. Danach ließen die Volleyballer noch gemeinsam den späten Abend ausklingen. Der Flachter Benjamin Heermann stieß mit seinem Bruder Sebastian an, der früher ebenfalls beim TSV spielte, über Konstanz und Freiburg in die Heimat zurückkehrte und seit dieser Saison in Fellbach spielt. Und vielleicht gibt’s ja irgendwann erneut ein sportliches Wiedersehen. TSV Flacht: Stute, Schenk, Robert Lawitzky, M. Hintz, Schoch, Heermann, Schultheiss, Umpfenbach, Florian Lawitzky, Kaiser, Neef, Kern.