Mit dem Aufstieg der Damen in die Volleyball-Landesliga hat beim VC Mönsheim keiner gerechnet. Erst recht nicht mit der Souveränität, mit der sie diese Bezirksliga-Saison beherrscht haben. Ein Spieltag ist in der Gruppe West noch zu bestreiten, doch die Mannschaft hat die Meisterschaft schon längst in der Tasche.

Mönsheim - Mit dem Aufstieg der Damen in die Volleyball-Landesliga hat beim VC Mönsheim keiner gerechnet. Erst recht nicht mit der Souveränität, mit der sie diese Bezirksliga-Saison beherrscht haben. Ein Spieltag ist in der Gruppe West noch zu bestreiten, die Mannschaft um Trainer Edwin Unterweger ist der Konkurrenz mit elf Punkten Vorsprung aber schon längst enteilt und hat die Meisterschaft vorzeitig in der Tasche. Damit hat das Team schon den dritten Aufstieg in Folge perfekt gemacht.

 

In der Saison 2012/2013 spielten sie noch in der untersten B-Klasse, von dort ging es über die Zwischenstation A-Klasse in die Bezirksliga, wo sie als Neuling gleich oben mitmischten. Allein gegen die SV Böblingen gab’s zwei Niederlagen. „Das war unser Angstgegner, wir kamen mit der erfahrenen Spielweise des Gegners einfach nicht zurecht“, sagt Unterweger. Doch Böblingen sei nicht konstant genug gewesen und ist momentan hinter der TSG Reutlingen II auf dem dritten Tabellenplatz.

Für Edwin Unterweger, der nicht nur der Coach des Damen-Teams ist, sondern auch Vorsitzender des Volleyball Clubs VC Mönsheim, kommt dieser jüngste Erfolg zwar überraschend, aber nicht von ungefähr. „Wir leisten seit vielen Jahren eine gute Jugendarbeit, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit sind.“ Zwei Frauenteams und eine Männermannschaft in der B-Klasse nehmen am Ligabetrieb teil. Stark vertreten ist die Jugend, die insgesamt 15 Teams stellt. „Wir sind ein familiärer Verein, der in Mönsheim etwas anbieten möchte, bei dem jeder Spaß hat“, sagt der VC-Chef. Und so stehe manchmal nicht nur die sportliche Leistung im Vordergrund, sondern auch die Integration von vielleicht schwächeren Kinder.

Edwin Unterweger ist eines von sieben Gründungsmitgliedern des VC Mönsheim, der im Jahr 2000 aus der Taufe gehoben wurde. „Wir haben uns von der Sportvereinigung abgekoppelt, weil wir uns weiter entwickeln und finanziell unabhängig machen wollten“, so Unterweger. Bis dato haben sich über 180 Volleyball-Begeisterte dem VC angeschlossen. „Jetzt bekommen wir ein Beachfeld beim Freibad, dann rechne ich mit 200 Mitgliedern, diese Entwicklung war so nicht zu erwarten.“ Edwin Unterweger ist die treibende Kraft im Verein – mit den beiden Trainern Werner Slabon und Markus Sutterer. „Wir sind breiter aufgestellt als früher“, sagt Unterweger und ist froh über die Aufgabenverteilung. Den Erfolg der ersten Damen-Mannschaft begründet der 46-jährige Coach mit einer speziellen Trainingsmethode, die auf der Sportkinesiologie basiert. Diese versteht sich als Bindeglied zwischen der körperlichen und der mentalen Ebene. Mit Hilfe von verschiedenen Sportgeräten werden beispielsweise die rechte und linke Gehirnhälfte gleichermaßen trainiert. Oder die Spielerinnen pritschen in der Übungsstunde und erzählen sich gleichzeitig eine Geschichte. „Das fördert die Konzentration und obendrein wird die Technik verfeinert.“ Durch diese erlernte Flexibilität könne jede Spielerin auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden. Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt bei 24 Jahren – die älteste ist mit 50 Unterwegers Frau Angela. „Das ist eine gute Mischung aus Jugend und Erfahrung“, so der Trainer.

Die Frauen haben seit der Gründung des Vereins einige sportliche Höhen und Tiefen erlebt. In der Saison 2009/2010 stieg das Team in die Bezirksliga auf – dann ging es schnurstracks zurück in die B-Klasse. „Wir mussten vier Abgänge verkraften“, sagt Unterweger, „nach der Schule ziehen viele berufs- oder studienbedingt aus Mönsheim weg.“ Diesen Weg werden wohl auch Unterwegers Töchter Santina (20) und Ramona (17) gehen. „Als Trainer würde ich sie gerne behalten, als Vater sage ich, sie müssen Priorität auf ihren Beruf setzen.“ Mit elf Punkten Vorsprung durfte die Damen-Mannschaft vorzeitig feiern. In der Landesliga wird das jetzige Team mit wenigen Ausnahmen zusammen bleiben. „Wir sind aber auch froh über Verstärkungen“, sagt Unterweger. Denn die Landesliga wird mit Sicherheit kein Spaziergang.