Die Stadt hat einen Antrag beim Landratsamt für eine Messsäule gestellt. Die Situation wird jetzt geprüft.

Renningen - An drei neuralgischen Punkten in Renningen, Rutesheim und Weil der Stadt werden bald fest installierte Blitzer stehen. Renningen hat bereits eine weitere Stelle im Visier: die Nord-Süd-Straße, die zwischen Malmsheim und Renningen verläuft. Die Stadt hat einen Antrag beim Landratsamt eingereicht, diese Stelle dahingehend zu überprüfen, ob dort eine Messsäule infrage kommt. Denn für Kreisstraßen ist der Landkreis zuständig. Die Untersuchungen laufen noch.

 

Die Stadt hat die Nord-Süd-Straße seit einigen Jahren auf dem Schirm. „Das Thema schwelt also schon lange“, sagt Bürgermeister Wolfgang Faißt auf Anfrage unserer Zeitung. Auf der Strecke gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde. Woran sich bei weitem nicht jeder hält, so Faißt. Eine besondere Gefahrenlage entstehe hier vor allem wegen der Fußgängerampel auf Höhe des Bauhofs, weil Fahrer immer wieder auch bei Rot über die Kreuzung rauschten. Schon häufiger habe er solche Rückmeldungen erhalten, „ein Gemeinderatsmitglied ist dort selbst einmal fast überfahren worden“.

Ampel muss erhalten bleiben

Dabei ist die Ampel mittlerweile eigentlich obsolet. Denn am Rankbach gibt es eine Unterführung der Nord-Süd-Straße, Fußgänger und Radfahrer müssen daher die Fahrbahn nicht mehr zwingend überqueren. „Seit wir diese Unterführung haben, ist der Druck auch ein wenig raus“, sagt Faißt. Trotzdem werde die Ampel weiterhin regelmäßig frequentiert, weil entlang der Nord-Süd-Straße ein Fahrradweg verläuft. So komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen. „Und die Ampel muss erhalten bleiben, denn wenn bei Hochwasser die Unterführung geflutet ist, muss es einen Weg über die Straße geben.“

Aus diesem Grund habe die Stadt einen Rotlicht-Blitzer beim Landratsamt beantragt – kombiniert mit einem Geschwindigkeitsmesser. Das zumindest verwundert insoweit, als es an der Nord-Süd-Straße südlich des Gebiets Schnallenäcker II keine Wohnbebauung gibt – Lärm ist dort also kein Problem – und die Straße einen geraden Verlauf hat, also recht übersichtlich ist. „Aber es gibt die Einfahrten von der Gottfried-Bauer-Straße und dem Bauhof, und zwar dicht aufeinander folgend“, so Faißt. „Deshalb gilt da auch 50.“ Das aber ignorierten viel zu viele Auto- und auch Lastwagenfahrer.

Klare Kriterien für feste Blitzer

Das Landratsamt ist gerade dabei, die Situation zu prüfen. Für das Aufstellen stationärer Messsäulen gibt es klare Kriterien: Zum Beispiel müssen täglich mindestens 8000 Fahrzeuge die Stelle passieren. Und es muss eine besondere Gefahrenlage bestehen. Weitere Kriterien sind, dass sich die Situation nicht auch durch bauliche Veränderungen oder durch mobile Überwachung entschärfen lässt.

„Die Untersuchung läuft etwa acht bis zwölf Wochen“, erklärt Dusan Minic, Sprecher des Landratsamts Böblingen. Das heißt, der Verkehr wird an dieser Stelle solange gehäuft überwacht. So erhält der Landkreis einerseits einen Überblick über die Zahl der Raser. „Nach der Auswertung sehen wir aber auch, ob die mobilen Messungen einen Effekt hatten.“ Ist das der Fall, bleibe man meist dabei, auf die mobile Überwachung zu setzen. Stellt der Landkreis jedoch keinen Effekt fest, werde trotzdem nicht sofort ein Blitzer installiert. „Als erstes werden wir sehen, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, die Situation dort zu entschärfen.“