Die neu sanierte Kreisstraße zwischen Hausen und Lehningen ist kaputt.

Weil der Stadt - Eine halbe Stunde lang heftiges Gewitter, dann war alles wieder vorbei. Um 16.20 Uhr an jenem 22. Mai wird auch die Hausener Feuerwehr gerufen. „Ich war zu der Zeit in Weil der Stadt, da hat man von dem Gewitter kaum was gemerkt“, erinnert sich der Hausener Kommandant Ewald Repphun.

 

Hausen liegt aber offenbar inmitten der Gewitterwolke, drei Keller werden voll gespült. Am meisten betroffen ist die erst vor zwei Jahren komplett sanierte Kreisstraße nach Lehningen. Das Oberflächenwasser von 22 Hektar Wiesen und Feldern fließt über diese Straße ab. Die Wassermassen reißen den kompletten Unterbau der Straße mit und spülen ihn in den Hausener Ortskern. „Das waren bestimmt 15 bis 20 Kubikmeter Steine“, schätzt Repphun. „Wir mussten die Straßen freiräumen und vor allem die Schächte vom Geröll freimachen.“

Die Schäden an der Kreisstraße sind gravierend

Jetzt, zwei Wochen später, steht fest: Schäden sind nur an der Kreisstraße geblieben – die sind aber umso gravierender. „Im betroffenen Abschnitt kann im Bereich der breitflächigen Unterspülungen von einem Totalschaden gesprochen werden“, sagt Dennis Ritter, der Pressesprecher des zuständigen Böblinger Landratsamts.

Die Straße und die Entwässerungseinrichtungen in diesem Bereich müssen von Grund auf erneuert werden, und das dauert. Wann die Kreisstraße nach Lehningen wieder offen ist, kann Ritter noch nicht sagen. „Die Planungen zur Instandsetzung sind bereits angelaufen“, teilt er mit. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir jedoch noch keinen Zeitplan für eine Sanierung bekannt geben.“ Einer der Knackpunkte sei es, so kurzfristig ein geeignetes Unternehmen zu finden, das einspringen kann.

Landratsamt erkennt keine Planungsfehler

Erst vor zwei Jahren hatte das Landratsamt diesen Teil des Kreisstraße saniert, samt extra eingebauter Entwässerungsanlage. Dass dabei etwas schief gelaufen ist, das weist Amts-Sprecher Dennis Ritter aber zurück. „Unserer Einschätzung nach liegen keine Planungsfehler aus der Vergangenheit vor“, sagt er. In Hausen sei an diesem Tag im Mai ein extrem punktuelles Regenereignis aufgetreten, und davor könne man Straßen nur bedingt schützen.

Bei der Planung hatte das Landratsamt für die Strecke zwischen Hausen und Lehningen und für die Hausener Ortsdurchfahrt von einem Fachbüro eine hydrologische Abflussberechnung erstellen lassen, um zu berechnen, wie viel Oberflächenwasser aus den Feldern auf die Straße und dann von dort in die Würm fließt. In der Ortsdurchfahrt von Hausen ist eigens ein Einlaufbauwerk angebracht worden, um die Fließgeschwindigkeit zu drosseln. „Im Ergebnis war das Regenereignis jedoch zu extrem“, sagt Ritter.

Solche Berechnungen arbeiten aber immer mit Wahrscheinlichkeiten. „Ab einer gewissen Regenmenge reichen Entwässerungseinrichtungen schlicht nicht aus, um extreme Wassermassen, die lokal begrenzt in kürzester Zeit anfallen, schadlos abzuleiten“, erklärt Ritter. In Hausen komme die steile Hanglage noch hinzu.

In Hausen fallen Busse aus

Der Hausener Dorfplatz, auf den auch Schlammmassen geflossen sind, hat keine bleibenden Schäden davongetragen, bestätigt Weil der Stadts Stadtbaumeister Klaus Lepelmann. „Den Schlamm haben wir beseitigt“, sagt er.

Und auch das Hausener Feuerwehrhaus ist wieder sauber. Denn das liegt genau gegenüber der Kreisstraße nach Lehningen – und ist an jenem 22. Mai deshalb ebenfalls mit Wasser vollgelaufen. „Da waren wir dann am Abend noch drei Stunden mit Aufräumen beschäftigt“, berichtet der Hausener Kommandant Ewald Repphun. 30 Feuerwehrkameraden der Wehren aus Hausen, Münklingen und Weil der Stadt sind an dem Tag im Einsatz gewesen.

So fahren die Busse

Änderungen
Durch die Straßensperrung fallen in Hausen von Montag bis Freitag viele Busfahrten weg. Fahrgäste, die von Montag bis Freitag nach Pforzheim möchten, müssen in Münklingen umsteigen. „Dennoch kann zu allen Tageszeiten ein getakteter Busverkehr aufrechterhalten werden“, teilt das Landratsamt mit. Betroffen sind die Buslinien 663, 666 und 767 (Pforzheim-Hausen-Weil der Stadt).

Umleitung Die Busse der Linie 666 fahren von Montag bis Freitag nicht mehr über Hausen. Eine Ausnahme bilden die Fahrten 18.02 Uhr ab Pforzheim und 18.33 Uhr ab Weil der Stadt. Samstags und sonntags fährt die 666 über Hausen. Bei der Linie 767 (Hausen–Lehningen–Pforzheim) muss die Fahrt um 6.51 Uhr ab Hausen Würmtalstraße bereits fünf Minuten früher abfahren. Zur Sicherstellung des Schülerverkehrs ab Hausen fahren die Busse der Linie 663 (Hausen–Weil der Stadt), die um 7.02 Uhr an der Haltestelle Hausener Straße in Merklingen in Richtung Weil der Stadt abfahren, bereits ab Hausen Würmtalstraße um 6.54 Uhr.