Das gemischte Team der Ditzinger Frisbee-Spieler verpasst auf heimischer Anlage die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft. Unter 13 Mannschaften landen die Ausrichter auf Platz neun und rutschen damit gerade so in die zweite Liga hinein.

Ditzingen - So leicht macht das Wetter den Ultimate-Spielern (früher Ultimate Frisbee – der Begriff Frisbee ist von einer US-amerikanischen Firma geschützt) keinen Strich durch die Rechnung. Als Ausrichter der Qualifikation zur Deutschen Mixed-Meisterschaft auf dem Seehansen in Hirschlanden und in der Ditzinger Lehmgrube haben die TSF Ditzingen vorgesorgt. Wegen des Regens vor und während des Turniers wurden die Partien kurzerhand auf die anliegenden Kunstrasenplätze verlegt. „Der Vorteil an diesen Standorten ist, dass wir einen Alternativplan haben. Manche Plätze haben nach den Spielen ausgesehen wie Schlammgruben, so haben wir uns den Ärger erspart“, sagt Simone Beier von der Frisbee-Abteilung der TSF Ditzingen, die sich beim Deutschen Frisbeesport-Verband für die Austragung der Qualifikation beworben hatte.

 

Bei dem Turnier wurden in vier Pools mit anschließender K.o.-Runde die neun Teilnehmer der Region Südwest an der Deutschen Meisterschaft am 4./5. Juli in Heidelberg ausgespielt. Die ersten fünf Mannschaften bekommen einen Startplatz in der ersten Liga, Teams auf den Rängen sechs bis neun spielen in der zweiten Liga. „Von den vier Regionen ist der Südwesten l die stärkste. Unter anderem haben wir mit dem Zweiten und Fünften jeweils aus Mainz, dem Vierten aus Frankfurt und Ditzingen als Zehntplatziertem der vergangenen Titelkämpfe vier der ersten zehn Mannschaften gestellt. Deshalb haben wir neun anstatt der uns acht zustehenden Startplätze bekommen“, erklärt Beier.

Favorit aus Mainz setzt sich durch

Für die Lokalmatadoren hat es gerade so zu einem dieser Plätze gereicht. Das Team Sugar Mix, das 2011 von der Universität Vaihingen nach Ditzingen wechselte, kam beim Sieg der favorisierten Mainzelrenner aus Mainz auf Platz neun. „Wir hatten sehr viel Pech mit der Setzliste. In unserem Pool war ein sehr starkes Team, das noch kein großes Turnier gespielt hat und deshalb als letztes gesetzt war“ sagt Ellen Obermann. Die deutsche Mixed-Nationalspielerin hatte sich mit ihrem Team das Ziel gesetzt, einen der fünf Startplätze in der ersten Liga zu ergattern.

Trotz diesem Rückschlag geht es bei der Frisbee-Abteilung der TSF Ditzingen aufwärts. Seit der Gründung im Jahr 2011 hat sich die Mitgliederzahl entgegen der Entwicklung in vielen anderen Vereinen stetig gesteigert, inzwischen sind knapp 90 Personen eingetragen. Seit dieser Saison gibt es neben der Herren-, Mixed- und Junioren-Mannschaft auch ein Damen-Team. Die Trainingseinheiten dienstag- und donnerstags um 20 Uhr in der Lehmgrube sind gut besucht.

Vorbereitung auf die Europameisterschaft

Obermann selbst wird sich nun auf die Mixed-Europameisterschaft im Juli in Kopenhagen vorbereiten. Die 29-Jährige ist seit 2011 Teil der Nationalmannschaft und erreichte bei der WM 2012 in Japan den sechsten Platz. „Beim Mixed ist es vor allem für den scheibenführenden Spieler trickreich. Er muss schnell entscheiden, wie viel Schwung er dem Frisbee verleiht, je nachdem ob er einen Mann oder eine Frau anspielen will“, sagt Obermann, die sich für die EM große Ziele gesetzt hat: „Wir wollen Europameister werden. Ich glaube die Chancen stehen auch gar nicht so schlecht.“ Dafür ist im Vergleich zum Turnier auf der heimischen Anlage aber eine deutliche Leistungssteigerung nötig.

Das Spiel: Das Ziel beim Ultimate ist es, die 175 Gramm schwere Plastikscheibe im Spiel sieben gegen sieben in der gegnerischen Endzone am Ende des Feldes zu fangen. Dafür gibt es einen Punkt, im Anschluss wechselt der Scheibenbesitz. Das passiert außerdem, wenn das Frisbee das Feld verlässt, auf den Boden fällt oder es ein Spieler nicht schafft, innerhalb von zehn Sekunden zu passen. Der Spieler in Besitz der Scheibe darf sich nicht bewegen. Gespielt wird in der Regel auf einem Feld von der Länge und der halben eines Fußballplatzes. Regelverstöße zeigen die Mannschaften selbst an, es gibt keinen Schiedsrichter. Beim Mixed darf das angreifende Team entscheiden, ob vier der sieben Spieler Männer oder Frauen sind, der Gegner muss seine Aufstellung dementsprechend anpassen.