Das Masters-Team der TSF Ditzingen wird bei der Deutschen Meisterschaft auf dem Sportgelände Seehansen Fünfter.

Ditzingen - Es ging hoch her auf dem Sportgelände in Hirschlanden. Die Parkplätze waren überfüllt, Zelte und Wohnwagen zur Übernachtung aufgestellt, Kinder tollten herum, und zur Verpflegung gab es neben Gegrilltem auch frisches Obst und ein Frühstücksbuffet. Auf den ersten Blick wirkte es bei strahlendem Sonnenschein so, als wäre der Seehansen ein beliebter Badesee.

 

Auf den Plätzen wurde neben den üblichen Spielen der Fußballmannschaften auch die im Rahmen des 125-Jahr-Jubiläums der TSF Ditzingen in die Stadt geholte Deutsche Open Masters-Meisterschaft im Ultimate Frisbee ausgetragen. Insgesamt hatte jedes der aus sieben mindestens 32-jährigen Feldspielern bestehenden Teams fünf Partien über bis zu 90 Minuten zu absolvieren. Die gastgebenden 7 Schwaben, Teil der Frisbee-Abteilung der TSF, mussten sich nach zum Teil schwachen Auftritten mit drei Niederlagen in der Vorrunde mit den Spielen um Rang fünf bis acht begnügen. Am zweiten Tag lief es deutlich besser, zwei Siege brachten Platz fünf im Gesamtklassement ein.

Starke Gruppengegner

Der entsprach zwar nicht der ursprünglichen Zielsetzung, um den Titel mitzuspielen. Am Ende war Spieler Daniel Beier aber dennoch zufrieden: „Wir hatten starke Gegner in unserer Gruppe und haben den ersten Tag gebraucht, um uns einzuspielen.“ Die Meisterschaft sicherte sich das Team Heidees aus Heidelberg mit einem 15:8 gegen die Goldfingers aus Potsdam.

Das Abschneiden der 7 Schwaben beim Masters-Turnier taugt als Spiegelbild der Leistungen der anderen Teams der Abteilung. Zwar spielen neben dem Masters-, auch das Open- (entspricht der ersten Herrenmannschaft, Frauen sind zugelassen) und Damen-Team in der ersten Liga, für einen Titel reichte es in den Vorjahren aber nicht. Vielmehr hoffen die beiden letztgenannten Teams neben vorderen Platzierungen in der Liga noch auf die Teilnahme an der Vereinseuropameisterschaft. Die Ausnahme bildet das erfolgreichere Mixed-Team, das mehrmals Deutscher Meister wurde und im Juli an der WM in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio teilnimmt.

Mitgliederzahl steigt stetig

Insgesamt sehen die Verantwortlichen die Frisbee-Abteilung aber auf einem guten Weg. Mit sieben Jugendnationalspielern ist für einen Nachschub an Talenten gesorgt. Auch die Mitgliederzahl von derzeit 110 steigt trotz der im Frisbee aufgrund zahlreicher Studenten hohen Fluktuation stetig. Zusätzliche Trainingszeiten und Plätze müssen organisiert werden, um weiterhin ein effektives und individuelles Training gewährleisten zu können. „Wir haben engagierte Trainer und Spieler, die Extraeinheiten einlegen, und befinden uns auf einem guten Weg“, sagt Annette Rudorf, die die reibungslose Organisation des Turniers gewährleistete – und so ein Stück weit mitverantwortlich für den ganzen Trubel auf dem Seehansen war.

Spiel ohne Schiedsrichter: Ultimate Frisbee

Verwandschaft
Ultimate Frisbee ist ein Mannschaftssport mit Elementen aus dem American Football und dem Basketball. Zwei Mannschaften mit jeweils sieben Feldspielern stehen sich gegenüber. Gespielt wird in Deutschland in der Regel auf einem Feld von der Länge und der halben Breite eines Fußballfeldes. An den Enden des Spielfeldes befinden sich zwei 15 bis 20 Meter tiefe Endzonen. Ziel des Spieles ist es, die Scheibe durch Zupassen, ohne mit ihr in der Hand zu laufen, in der gegnerischen Endzone zu fangen und damit einen Punkt zu erzielen. Es wird auf 13, 15 oder 17 Punkte oder auf eine vorher bestimmte Zeit gespielt.

Regeln Der Spieler in Scheibenbesitz hat zehn Sekunden Zeit weiterzupassen, es ist dabei nur ein Sternschritt erlaubt. Landet ein Pass auf dem Boden, im Aus oder wird von der gegnerischen Mannschaft abgefangen, wechselt der Scheibenbesitz („Turnover“).

Selbstverwaltung Prinzipiell ist Ultimate Frisbee ein körperloser Sport, Tackling wie beim Football ist nicht erlaubt. Ein Schiedsrichter wird nicht benötigt, da der gefoulte Spieler selbst „Foul“ ruft. Dabei wird der Spielfluss eingefroren („Freeze“), alle Spieler müssen stehen bleiben. Wenn der Gegenspieler das Foul anerkennt, behält der Gefoulte die Scheibe. Bestreitet sein Gegenspieler ein Foulspiel („Contest“), geht die Scheibe zum Werfer zurück.