Mit der allerletzten Kraft hat sich Hanna Philippin über die Ziellinie geschoben und fiel dann völlig erschöpft zu Boden. „Es war ein megahartes Rennen, nicht nur aufgrund der Strecke, auch wegen der Hitze“, sagte die Triathletin aus Malmsheim nach 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen. Etwas mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ging es für die besten deutschen Triathleten an der Copacabana um die ersten Olympia-Fahrkarten.

Malmsheim - Mit der allerletzten Kraft hat sich Hanna Philippin über die Ziellinie geschoben und fiel dann völlig erschöpft zu Boden. „Es war ein megahartes Rennen, nicht nur aufgrund der Strecke, auch wegen der Hitze“, sagte die Triathletin aus Malmsheim nach 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen. Etwas mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ging es für die besten deutschen Triathleten an der Copacabana um die ersten Olympia-Fahrkarten.

 

„Es war eine tolle Atmosphäre hier in Rio und einfach nur hammerschön, auf dem Olympiakurs starten zu dürfen. Leider hat es bei mir mit der Qualifikation für 2016 dieses Jahr nicht geklappt“, sagte die 23-Jährige, die gestern ihren Geburtstag feierte. Glückwünsche richtete sie an ihre Teamkollegin Anne Haug, die als beste Deutsche in einer Zeit von 2:00,57 Stunden Siebte wurde und die Olympia-Qualifikation damit schon in der Tasche hat. Der Sieg ging mit 1:58,46 Stunden an die US-Amerikanerin Gwen Jorgensen – die amtierende Weltmeisterin. Drittschnellste deutsche Triathletin war Anja Knapp auf Rang 25 (2:03,33), Sophia Saller landete auf Platz 29 (2:04,22), auf 30 Rebecca Robisch (2:04,28).

Vor dem Wettkampf hatte Hanna Philippin ihre Wunsch-Taktik ausgegeben: „Für mich persönlich wäre ein Rennverlauf optimal, bei dem ich nach einem guten Schwimmen in einer der vorderen Radgruppen bin, um dann mal relativ ‚erholt‘ und aus der Spitzenposition heraus zum Laufen zu wechseln.“ Mit der ersten Disziplin sollte sie ganz richtig liegen. Sonntagmorgen um 9 Uhr sprinteten 73 Frauen gleichzeitig an der Copacabana in die Fluten. „Ich bin sehr gut weggekommen, und dies hat sich dann die gesamten 1500 Meter so weitergezogen“, meinte Philippin. Der Wellengang habe zwar die Sicht zu den Bojen eingeschränkt, doch am Ende lieferte sie eine souveräne Schwimmvorstellung ab. „Ich war erstaunt über mich selbst, als ich mich nach dem ersten Wechsel in der Spitzengruppe wiederfand.“

Doch dann passierte es. „Der Radkurs war einfach nur megahart und meine Beine wollten leider nicht so wie ich es gerne gehabt hätte“, so Philippin. Pro Radrunde mussten die Athleten einen steilen Stich hochfahren, dann folgten eine sehr gefährliche Abfahrt und eine weitere kleinere Steigung. In der zweiten Runde musste die Malmsheimerin, die in Saarbrücken lebt, die Führungsgruppe ziehen lassen. Eine kleine Lücke nach vorne wurde ihr zum Verhängnis. Hanna Philippin fuhr knapp zwei Runden alleine, kämpfte aber weiter. Dann wurde sie von der Verfolgergruppe eingeholt.

Nach dem zweiten Wechsel stürmte diese mit 1:30 Minuten Rückstand zu den Führenden auf die zehn Kilometer lange Laufstrecke. „Anfangs fühlte ich mich wie auf rohen Eiern, und ich wurde von vielen Mädels überholt. Aber zehn Kilometer sind lang, und ich bin eine Kandidatin, die erst einmal warm werden muss“, sagte Philippin. Nach 1,5 Kilometern legte sie den Schalter um, machte Position um Position gut und kämpfte sich am Ende bis auf Platz 23. vor. Damit wurde sie zweitbeste Deutsche. „Meine Schwimm- und Laufvorstellung sind ein kleiner Trost für dieses für mich enttäuschende Rennen. Doch ich weiß nun, dass ich es im Schwimmen doch kann, und das motiviert mich für meine nächsten Rennen.“