Der Rat beschließt weitere Standorte für standesamtliche Trauungen, darunter den Bibelgarten.

Heimsheim - Ganz in Weiß dank Schnee und Eis: In seinem winterlichen Gewand gibt der Bibelgarten in Heimsheim im Moment ein ganz anderes Bild ab als sonst. Im Sommer strahlt dort natürlich alles in grünen Farben. Das könnte sich bald ändern. Ab und zu jedenfalls wird sich das Gelände in Zukunft auch ohne Schnee „ganz in Weiß“ präsentieren. Auf Vorschlag der Verwaltung hin hat der Gemeinderat Heimsheim einstimmig beschlossen, dass sich Pärchen in Heimsheim fortan auch unter freiem Himmel im Bibelgarten hinter dem Schloss das Ja-Wort geben dürfen. Außerdem steht als Trauort bald noch die Zehntscheune zur Verfügung.

 

Alternative zum Trauzimmer

„Wir merken auch hier, dass der Trend von kirchlichen Trauungen weggeht und dass der Schlosssaal von Paaren gerne angenommen wird“, erklärte Lena Dostal vom Standesamt Heimsheim. Gerade wenn sie nicht in die Kirche gehen, möchten viele Menschen den schönsten Tag im Leben nicht in einem Amtszimmer verbringen, sondern an einem besonderen Ort. Viele Kommunen halten deshalb standesamtliche Trauungen auch in historischen Gebäuden ab, zum Beispiel in Weissach im Herrenhaus oder in Weil der Stadt im Seilerturm. Heimsheim hat für solche Anlässe den Schlosssaal des Rathauses. Trotzdem wollte die Stadt dieses Angebot gerne erweitern. „Ich dachte, es wäre doch schön, wenn man den Bibelgarten zur Verfügung stellen könnte“, so Dostal.

Nur von Mai bis August

Trauorte im Freien sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Trotzdem gibt es einiges zu beachten, wie die Verwaltung erklärte. Zum Beispiel muss sichergestellt sein, dass nicht die Gefahr einer Störung während der Heirat besteht, dass trotz freiem Himmel die Datensicherheit gewahrt bleibt und dass keine Unterlagen beschädigt werden. Bei schlechtem Wetter könnten die Teilnehmer in die Zehntscheune oder den Schlosssaal ausweichen. Ohnehin empfahl die Verwaltung, den Bibelgarten nur von Mai bis August zu nutzen, um die Gefahr von Wetterproblemen zu verringern.

Einen weiteren Standort hat die Verwaltung im „Weißen Saal“ in der Zehntscheune gefunden – wobei Renate Niehaus (SPD) diesen Titel als etwas „überdimensioniert“ empfand. Zumindest sollte er dafür noch ein bisschen hübscher gestaltet werden. Abgesehen davon finde sie das eine schöne Idee. „Für kleine Trauungen bis zu 20 Personen eignet sich dieser Saal optimal und bietet eine schöne helle Alternative zum Trauzimmer im Rathaus“, so die Verwaltung. Im Vergleich dazu: Das aktuelle Trauzimmer im Rathaus bietet Platz für 25 Personen, der Schlosssaal für etwa 50. Da der Bibelgarten der evangelischen Kirchengemeinde gehört, wäre für Trauungen ein entsprechender Nutzungsvertrag nötig.