In ihrem letzten Saisonspiel der Verbandsklasse bietet Gerlingen dem Top-Favoriten Neckarsulm II Paroli und holt ein Unentschieden. Bei einem Sieg wäre die Meisterschaft perfekt gewesen, jetzt muss die KSG in die nächste Runde.

Gerlingen - Mit einem deutlichen 9:2-Sieg gegen die TSG Heilbronn II und einem überraschenden 8:8-Unentschieden gegen den Topfavoriten NSU Neckarsulm II hat sich die erste Tischtennis-Herrenmannschaft der KSG Gerlingen auf alle Fälle den zweiten Platz in der Verbandsklasse gesichert – und somit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation für die Verbandsliga, die voraussichtlich am 9. Mai ausgetragen wird. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Denn sollte die NSU Neckarsulm II in ihren letzten beiden Partien noch einmal schwächeln (was eher unwahrscheinlich ist), dann wäre die KSG Gerlingen Meister und würde direkt eine Klasse nach oben rücken. Eine weitere Variante wäre, die KSG Gerlingen steigt als Zweitplatzierter ebenfalls direkt auf – dann müssten andere Mannschaften auf einen Start in der Verbandsliga verzichten, was in der Vergangenheit auch schon passierte.

 

Deutlich stärkere Konkurrenz in der Verbandsliga

Egal was kommt – die Spieler der KSG Gerlingen haben ihren eigenen Saisonabschluss bei einer kleinen Feier bereits begossen. „Wir müssen unsere Konzentration zwar noch halten, aber diesen ersten erfolgreichen Moment wollen wir festhalten,“ sagte der zufriedene Spielführer Joachim Scholl, der allerdings nicht enttäuscht wäre, sollte die KSG auch in der kommenden Saison in der Verbandsklasse spielen. „Die Konkurrenz in der Verbandsliga ist um einiges stärker, wir haben aber die finanziellen Mittel nicht, um uns zu verstärken.“

Trotzdem haben sich die Gerlinger entschieden, den Aufstieg in Angriff zu nehmen. „Uns war klar, dass wir zunächst aus eigener Kraft die Weichen dafür stellen müssen“, so Scholl nach dem souveränen 9:2-Sieg bei der TSG Heilbronn II. Die KSG zeigte schon in den Doppeln, dass sie den Erfolg sicherstellen wollte. Die Gäste aus dem Tabellenmittelfeld blieben dagegen farblos und hatten bis zum 7:0-Zwischenstand nicht den Hauch einer Chance.

Überraschender Erfolg gegen das Spitzen-Doppel

Einen Tag später kam es dann zum Spitzenspiel gegen den Aufstiegsfavoriten NSU Neckarsulm II. Bei einem Sieg hätte Gerlingen die Meisterschaft feiern dürfen. Somit war die Anspannung auf beiden Seiten spürbar. Im Doppel landeten Joachim Scholl und Werner Meyer einen Überraschungssieg gegen das Neckarsulmer Spitzenduo Klaus Werz und Christoph Hagmüller. Dann drehten Heinz Klingler und Martin Maletta ihr Spiel gegen Maximilian Stellwag und Tobias Mohr nach einem fast aussichtslosen 0:2-Rückstand zum Sieg im Entscheidungssatz um.

Während es im vorderen Kreuz zu einer Punkteteilung kam, gingen beide Spiele im mittleren Paar an die Gäste. Hinten sorgten Werner Meyer und Martin Maletta dann wieder mit je zwei 3:1-Erfolgen für die Gerlinger 5:4-Führung. Das Spitzeneinzel von Joszef Baranyi für die KSG gegen den besten Spieler der Klasse, Klaus Werz, zog alle Beteiligten dann vollends in den Bann. Baranyi gewann schließlich mit 11:9 im Entscheidungssatz. Auch die nachfolgenden Gerlinger Punkte waren nochmals harte Arbeit. Heinz Klingler besorgte gegen Hessenthaler nach einem 3:2-Satzsieg den siebten Punkt. Das Abschlussdoppel gegen Werz/Hagmüller gewannen die Gerlinger Baranyi/Hopman im finalen Satz mit 13:11. Nach viereinhalb Stunden gab es keinen Gewinner, aber trotzdem glückliche Gesichter.