Nach der Hinserie führt die weibliche U 18-Mannschaft des TSV Heimsheim die Landesligatabelle an. Die Rückrunde beginnt an diesem Wochenende mit dem Heimspiel gegen den SC Buchenbach.

Heimsheim - Wirklich sicher sind sie sich ihrer Sache nicht. Aber jetzt haben sich die Spielerinnen des U 18-Teams vom TSV Heimsheim vorgenommen, die Sache durchzuziehen. Wenn an diesem Wochenende die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den SC Buchenbach (Samstag, 14 Uhr) beginnt, dann geht das Quartett als Spitzenreiter mit einem Punkt Vorsprung vor dem VfR Altenmünster ins Rennen. Neun Partien sind zu absolvieren. Die beiden Erstplatzierten steigen in die höchste Jugendklasse des Tischtennisverbandes Württemberg-Hohenzollern (TTVWH), die Verbandsklasse, auf.

 

„Es könnte ganz schön eng werden“, glaubt Trainerin Lena Noack, die zugleich Jugendleiterin beim TSV Heimsheim und Mädchenbeauftragte des Tischtennisbezirks Ludwigsburg ist. TSV Erlenbach, NSU Neckarsulm und TTV Erdmannhausen, die drei, beziehungsweise fünf Punkte hinter dem TSV liegen, zählt sie zu den härtesten Konkurrenten.

Zwei Neuzugänge aus Rutesheim

Das Quartett bestehend aus Elisabeth Kronich, Annika Krumbein, Liana Bolay und Petra Wochele hat die Spitzenteams mit Ausnahme des TTV Erdmannhausen alle geschlagen. Ausgerechnet im letzten Spiel vor Weihnachten setzte es eben gegen den Tabellenfünften mit dem 1:6 die einzige Niederlage. Dass es überhaupt so gut läuft, liegt unter anderem an zwei Spielerwechseln vor der Saison. Elisabeth Kronich und Annika Krumbein, die bei den württembergischen Meisterschaften in ihrer Altersklasse im Doppel und im Einzel (Kronich) Bronze gewannen, kamen von der SKV Rutesheim. Aufgrund einer neuen Regelung des TTVWH, um den Mädchensport zu stärken, konnten sie dort nicht mehr als Stammspielerinnen in der Jungenmannschaft mitwirken.

Das Duo fügte sich sportlich und menschlich bestens ein. So führt Elisabeth Kronich beispielsweise die Spieler-Rangliste der Landesliga in der Vorrunde mit 17:1 Siegen im Einzel an. „Die Mädels kennen sich von der Schule her. Da ist eine super Stimmung in der Mannschaft“, sagt Lena Noack. Nach jedem Heimspiel sitzt das Team noch für rund zwei Stunden bei selbst gebackenen Waffeln zusammen. Am Anfang war es nur ein Gag. Inzwischen muss diejenige sie zubereiten, die am meisten Fehler beim Aufschlag macht.

Keine Mädchen-Spielklassen im Bezirk Böblingen

Der TSV Heimsheim hat sich zu einer kleinen Hochburg des Mädchensports im Bezirk Ludwigsburg gemausert. Im Altkreis Leonberg ist es der Club allemal. Außer ihm schafft es nur noch der TSV Korntal, mit zwei Mädchen-Mannschaften am Spielbetrieb teilzunehmen. Auf Verbandsebene, ebenfalls in der Landesliga, tritt lediglich die Spvgg Weil der Stadt an. Darunter ist für einige Vereine aber auch gar nichts möglich, da im Bezirk Böblingen keine Mädchen-Spielklassen existieren.

Dass die Mädchen beim TSV Heimsheim kein Mauerblümchendasein führen, ist eng gekoppelt an das Engagement der Familie Noack. Vater Martin war lange Jahre Jugendleiter, bevor er das Amt an seine Tochter Lena (23) weitergab. Sie und ihre Schwester Katharina (21) spielen beide im Bezirksligateam der Frauen und fungieren wie der Vater als Übungsleiter. Als Mädchenbeauftragte des Bezirks Ludwigsburg hat Lena Noack, die Sonderpädagogik in Ludwigsburg studiert, schon zweimal einen Mädchen-Trainingstag organisiert. Zuletzt kamen Teilnehmerinnen aus elf Vereinen des Bezirksgebietes. Zudem läuft im Rahmen des Projektes Kooperation Schule-Verein seit sieben Jahren die Zusammenarbeit mit der Ludwig-Uhland-Schule in Heimsheim. Einmal wöchentlich bietet Lena Noack für die Grundschüler ein Anfängertraining an.

An diesem Wochenende bekommen aber die Fortgeschrittenen beim Rückrundenauftakt ihre volle Aufmerksamkeit. Die U 18-Mädchen in der Landesliga wollen es jetzt wissen.