Die Schlegler aus Heimsheim haben dem Samariterstift zwei Lämmchen geschenkt.

Leonberg - Die beiden Hauptakteure laben sich am Gras und lassen sich nicht von dem ganzen Trubel rundherum stören. Dabei schmeißen das Samariterstift und die Nachbarschaft die Party doch nur für sie beide – sozusagen als Willkommensfest, wie Sylvia Reck, die Leiterin des Samariterstifts, lächelnd verkündet.

 

Noch sind die beiden Neuzugänge im Samariterstift namenlos. Geboren wurden sie im Februar in einer etwa 1000-köpfigen Familie in Heimsheim. Während die kühlen Temperaturen den einen oder anderen Festgast gelegentlich frösteln lassen, haben die beiden kein Problem mit der verspäteten Kältewelle, die am 20. Juni eigentlich hätte vorbeisein müssen und Schafskälte heißt. Die neuen Bewohner an der Seestraße sind nämlich zwei Lämmer.

Schock kurz vor Weihnachten

Die Heimsheimer Schlegler haben sie dem Samariterstift geschenkt, nachdem die drei Schafe, die hier vorher friedlich in ihrem Gehege an der Seestraße lebten, kurz vor Weihnachten 2017 von zwei streunenden Hunden tödlich verletzt worden waren. Für die Bewohner war es ein großer Schock, dass Saba, Franzi und Sternchen so grausam sterben mussten.

Es setzte eine große Welle der Spendenbereitschaft ein, um das Gehege sicherer zu machen und einen Stall für die Nächte zu bauen. Zudem halfen auch viele fleißige Hände beim Bau mit. „Die Idee, dem Samariterstift zwei Schafe als Ersatz zu schenken, hatte meine Frau Stefanie“, verrät Manfred Walter, der Vorsitzende der Schlegler. Er selbst hatte als Helfer im Haus Heckengäu in Heimsheim erlebt, wie wichtig den Bewohnern die Anwesenheit von Haustieren ist. „Im Verein hat es gleich Zustimmung gegeben und so sind wir bei unserem Schäfer Dirk Riedel vorstellig geworden“, erzählt Manfred Walter.

Es gibt eine Schafsparty

„Viele Menschen haben sich auch angeboten, als Paten abends und am Wochenende für die Tiere zu sorgen“, freut sich Sylvia Reck. Wochentags werden die Schafe nämlich von der Hauswirtschaftsleiterin Anika Eberhardt-Rech gefüttert und betreut. „Wichtig war, dass die beiden Schafe einen sicheren Stall für nachts haben“, sagt Sylvia Reck. Einer der Nachbarn, der auch als Pate aktiv ist, überreichte ihr ein kleines Glöckchen, das er extra aus der Schweiz für die Lämmchen mitgebracht hat.

Mittlerweile kommen immer mehr Besucher zur „Schafsparty“, viele aus den Nachbarschaft. Auch die Initiativgruppe „Wohnviertel am Blosenberg“ hatte eingeladen. „Es freut uns, wenn viel junges Publikum aus der Nachbarschaft vorbeischaut“, sagt Magdalena Heinrichs, die die Initiativgruppe koordiniert. Inzwischen ist auch der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid auf der Party eingetroffen. Er ist nämlich der Taufpate der beiden Lämmer. Die Namen lost er aus den Vorschlägen aus, die die Bewohner und die Mitarbeiter des Samariterstifts zusammengetragen haben. Die Lämmchen heißen nun Kuschele und Paula. Doch die ficht es überhaupt nicht an, sie grasen gemächlich weiter.