Peter Rohsmann arbeit daran, bei der 21. Auflage des Jugend Cups im Jahr 2018 ein internationales ITF-Turnier der Altersklasse U 18 nach Renningen und Rutesheim zu holen. Damit sollen die zuletzt sinkenden Teilnehmerzahlen wieder steigen.

Rutesheim - Peter Rohsmann, Turnierdirektor des internationalen Tennis Jugend Cups von Renningen und Rutesheim, hätte nichts dagegen, nach der 20. Auflage, die am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen ist, ein wenig zu entspannen. Vielleicht mal weißen Sand an einem Strand zu sehen anstatt zuletzt an acht Turniertagen ausschließlich roten. „Das war wieder eine intensive Woche, und das Turnier ist für mich noch nicht abgeschlossen, Tennis Europe wartet auf die Berichte und ich muss die letzen Abrechnungen machen, das ist immer sehr viel Nacharbeit und wird noch einige Zeit kosten“, sagt der 67-Jährige, der sich zwischendurch dann doch eine Partie Tennis mit Freunden gönnt.

 

Und wie heißt es so schön: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier: Bis Mitte September muss das Organisationsteam die Anträge für die Veranstaltung im kommenden Jahr 2018 beim europäischen Verband abgegeben haben. „Bis dahin sollten wir wissen, was wir vorhaben“, so der Turnierchef. Und da hat er wieder einige Ideen, um die zuletzt fehlenden Teilnehmerzahlen wieder zurecht zu rücken, damit das Turnier auch finanzierbar bleibt. Im Vergleich zum Jahr 2015, wo 337 Jugendliche in den Altersklassen U 14 und U 16 dabei waren, trugen sich jetzt im August nur noch 228 in die Startlisten ein. „Das ist ein Rückgang von 32 Prozent, und wir hatten insgesamt 8000 Euro weniger Einnahmen durch die fehlenden Startgelder“, sagt Peter Rohsmann. Der Grund für diese Entwicklung ist eine Entscheidung des Deutschen Tennis Bund (DTB), die besagt, dass bei internationalen Turnieren in der Qualifikation keine Ranglistenpunkte mehr vergeben werden. Die Folge für Renningen und Rutesheim in diesem Jahr: Auf Grund mangelnder Anmeldungen wurde bei den Mädchen in den Altersklassen U 14 und U 16 die Qualifikation ganz gestrichen.

Sehr zum Leidwesen von Stefan Böhning, Jugendwart beim Württembergischen Tennis-Bund. Bei der Siegerehrung der Königsklasse der Jungs U 16 betonte er, dass er alles tun werde, um die leidige Ranglistensituation mit dem Deutschen Tennis Bund zu klären: „Der WTB ist stolz darauf, solche internationalen Turniere auf seinem Verbandsgebiet austragen zu können. Deshalb werde ich darum kämpfen, dass es auch in den Qualifikationsturnieren wieder Ranglistenpunkte gibt und diese Turniere dann auch wieder größere Teilnehmerzahlen bekommen.“ Ob das so schnell in die Tat umgesetzt werden kann, bezweifelt Peter Rohsmann. Deshalb macht er sich unabhängig davon Gedanken, wie er den Jugend Cup aus eigener Kraft weiter entwickeln kann.

Ziel Nummer eins sei es, im nächsten Jahr ein Turnier der Altersklasse U 18 unter der Ägide der International Tennis Federation (ITF) laufen zu lassen. Dies wäre dann eine Stufe über den Veranstaltungen von Tennis Europe. Die Altersklassen U 14 und U 16 würden in Renningen und Rutesheim wie bisher auch zur europäischen Tour zählen. „Den Antrag habe ich beim internationalen Verband bereits gestellt“, sagt Peter Rohsmann, der jetzt nur auf eine Antwort warten kann.

Rohsmanns Plan B, um wieder mehr Teilnehmer gewinnen zu können, wäre es, parallel zum Jugend Cup ein nationales Ranglistenturnier auszurichten. Noch ist alles Zukunftsmusik. Doch Takt ist: Das Turnier hat sich im Laufe der Jahre ein hohes Ansehen erarbeitet.

Rok Vrban, Mitarbeiter von Tennis Europe, hat dem Jugend Cup in der vergangenen Woche einen Besuch abgestattet, war nach seinen eigenen Eindrücken sowie zahlreichen Spieler-Interviews begeistert. „Ich will nicht zuviel verraten“, sagte der Slowene, „aber bei der nächsten Einstufung der europäischen Turniere wird der Jugend Cup sicher untern den besten zehn zu finden sein“. Was Peter Rohsmann mit großem Wohlwollen hörte: „Damit würden wir auf einer Stufe mit Barcelona, Paris und Rom stehen.“

Zunächst kommt aber die Arbeit. Rohsmann wird sich mit seinem Team zeitnah zusammen setzen und analysieren, was gut gelaufen ist und welche Bereiche noch verbesserungswürdig sind. „Ad hoc kann ich sagen, dass alles gut funktioniert hat, und wenn es mal nicht reibungslos lief, kann das Team so gut improvisieren, dass der Ablauf nicht ins Stocken gerät.“