Der 16-Jährige Benedict Kurz aus Sindelfingen, der für den TC Hirschlanden in der Verbandsliga spielt, hat eine Wild Card für das internationale U 18 ITF-Turnier in Renningen/Rutesheim.

Renningen - Von Losglück kann hier nicht die Rede sein. Lokalmatador Benedict Kurz musste zum U 18 Hauptrunden-Auftakt beim internationalen Tennis-Turnier in Renningen gleich gegen den an Nummer eins gesetzten Chinesen Bu Yunchaokete antreten. „Das hätte besser kommen können, aber ich werde versuchen mein Bestes zu geben und kann eigentlich ganz frei aufspielen, weil ich nichts zu verlieren habe“, sagte der Sindelfinger, der in der dritten Saison für den TC Hirschlanden in der Verbandsliga aktiv ist, vor seinem Match. Gereicht hat es dennoch nicht. Kurz unterlag mit 4:6 und 3:6.

 

Der Jugend-Cup in Renningen und Rutesheim ist eines seiner Lieblingsturniere. Nicht nur, weil Benedict Kurz im vergangenen Jahr das Finale der Altersklasse U 16 erreicht hatte. Hier schrammte der 16-Jährige hauchdünn an einem Sieg vorbei. Beim Stande von 6:4 sowie 5:3 und 40:15 bei eigenem Aufschlag im zweiten Satz hatte er einen Matchball – und verlor am Ende nach zweieinhalb Stunden gegen den Tschechen Martin Krumrich in drei Sätzen. „Das war richtig ärgerlich, aber ein tolles Match mit vielen Eindrücken, weil mich viele Leute vor Ort unterstützt haben.“ Richtig gut findet er auch die Organisation des Jugend Cups. „Das ist ein mega-professionelles Turnier und für mich ein gewisses Heimspiel“, schwärmt er.

Mehr Starts bei Herren-Turnieren

In diesem Jahr hat Benedict Kurz, der Mitglied im Kader des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) ist, eine Wild Card für das erstmalig in Renningen stattfindende U 18-Turnier des Weltverbandes ITF (International Tennis Federation) bekommen. Weil der die internationalen Punkte, die für eine direkte Nennung im Hauptfeld nötig gewesen wären, nicht nachweisen konnte. In diesem Sommer ist der Sindelfinger vorwiegend bei Herren-Turnieren in Deutschland aktiv gewesen, um ohne aufwendige Reisen sein eigenes Spiel zu verbessern und mehr Praxis zu bekommen. Zuletzt am vergangenen Wochenende beim WTB-Circuit in Birkmannsweiler, wo er im Viertelfinale gegen den Cannstatter Jan Robert Finbeiner in drei Sätzen ausschied (6:4, 4:6, 3:10). „Internationale Turniere hätten gar nicht in meinen Zeitplan gepasst“, sagt er.

Für Hirschlanden war er an Position zwei bei allen Verbandsspielen im Einsatz, wird im nächsten Sommer seinen Spielertrainer Nils Muschiol auf der Top-Position ablösen. In der württembergischen Rangliste führt Benedict Kurz derzeit seinen Jahrgang 2001 an, in der deutschen wird er auf Rang acht geführt. In der nationalen Rangliste der Herren ist der Sindelfinger auf Position 195 vorgerückt. Sein mittelfristiges Ziel: „Ich möchte unter die Top 300 der Welt.“ Dafür stellt der 16-Jährige bereits die Weichen.

Zweimal wöchentlich mit dem ICE zur Schule

Der Schüler wechselte von Sindelfingen auf das private Kurpfalz-Gymnasium in Mannheim, um noch mehr Zeit für sein Training zu gewinnen. Nur zweimal die Woche fährt er mit dem ICE dorthin zum Unterricht, den Rest seines schulischen Pensums erledigt er zuhause. Tennis ist täglich angesagt. Entweder mit seinem Vereinscoach Nils Muschiol, der selbst einige Jahre als spielender Profi auf der Tour unterwegs war und Benedict Kurz auch als Berater zur Seite steht, oder beim Württembergischen Tennis-Bund.

Nach dem Abitur will sich Benedict Kurz möglichst komplett auf Tennis konzentrieren und am liebsten die Profilaufbahn einschlagen. Entweder mit Hilfe eines Stipendiums an einem amerikanischen College. „Da haben sich schon einige Agenturen bei mir gemeldet.“ Oder gleich auf der Tour. „Das weiß ich noch nicht genau, ich habe ja noch zwei Jahre Zeit, mir das genau zu überlegen.“