Die Bundestrainerin der Juniorinnen, Jasmin Wöhr, die selbst 18 Jahre als Profi durch die Welt tourte, betreut beim Jugend Cup in Renningen und Rutesheim zwei Talente: Mara Guth und Julia Middendorf erreichen das U 18-Halbfinale.

Renningen - Die beiden 15-jährigen Mädchen Mara Guth aus dem hessischen Usingen (TC Bad Vilbel) und Julia Middendorf, die aus dem niedersächsischen Visbek stammt, sind beim Tennis-Jugend Cup in Renningen/Rutesheim in der komfortablen Lage, eine Top-Betreuerin an ihrer Seite zu haben. Die Schülerinnen profitieren vom neuen Förderkonzept des Deutschen Tennis Bundes, der sich seit Anfang 2017 auf die Fahnen schreibt, den Nachwuchs effizienter und intensiver zu unterstützen. Guth und Middendorf zählen zu den hoffnungsvollen Talenten im Land, sind Mitglied im Porsche Junior Team Deutschland. Somit begleitet Jasmin Wöhr, die Bundestrainerin der Juniorinnen, die beiden zu zahlreichen Wettbewerben. Und das nicht nur im Schwabenland, beim erstmals ausgetragenen U 18-Turnier unter dem Dach des Weltverbandes ITF.

 

Während der Sommerferien tourte die 37-Jährige, die aus Albstadt kommt, mit den beiden jungen Nachwuchsspielerinnen durch Deutschland von einem ITF-Turnier zum anderen. Offenbach, Berlin, Gladbeck, Mönchengladbach. „Es lief sensationell gut für die beiden, sie haben 500 Plätze in der Weltrangliste der U 18-Juniorinnen gut gemacht“, sagt Wöhr. Mara Guth ist auf Rang 194 geklettert, Julia Middendorf auf Platz 230. In Renningen haben beide Mädchen – Guth ist auf Rang sieben gesetzt – gestern in der U 18-Konkurrenz das Halbfinale erreicht. In der Rangliste werden sie noch einmal wertvolle Punkte sammeln und ein paar Plätze nach oben klettern können. „Alle, die jetzt noch im Rennen sind, haben Chancen, im Finale zu spielen“, sagt Jasmin Wöhr.

Sie selbst ist 18 Jahre lang als Tennis-Profi durch die Welt gejettet, hatte sich vorwiegend auf Doppel-Matches spezialisiert. Viermal war sie für den Fed-Cup nominiert, schloss nach ihrer aktiven Karriere in Köln eine Ausbildung zur A-Trainerin an. Sie betreut derzeit auch den Bundesligisten TEC Waldau in Stuttgart und ist als Verbandstrainerin des Württembergischen Tennis-Bundes in Stuttgart-Stammheim – wo auch einer der Bundesstützpunkte angesiedelt ist – im Einsatz. „Nach meiner Zeit als Profi, in der ich oft alleine unterwegs war, genieße ich nun die Arbeit in einem Team“, sagt Jasmin Wöhr. Was das Frauen-Tennis betrifft, schaut sie optimistisch in die Zukunft. An der Spitze seien gerade Julia Görges und Angelique Kerber richtig top. „Das motiviert uns natürlich in der Nachwuchsarbeit“.

Mit fünf Jungs ist Peter Pfannkoch, der Bundestrainer der Junioren, nach Renningen angereist. „Zwei haben das Viertelfinale erreicht, das ist schon mal keine schlechte Zahl. Den einen oder anderen hätte ich gerne noch weiter gesehen.“ Derzeit klaffe bei den Talenten der bis 18-Jährigen ein kleines Loch. „Da hatten wir zuletzt weniger Leute.“ Zuversichtlich ist Pfannkoch, was die 15- bis 16-jährigen Jungs betrifft. „Da haben wir wieder eine größere Gruppe.“ Den 16-jährigen Sindelfinger Benedict Kurz, der für den TC Hirschlanden aktiv ist, hat der Bundestrainer nur „aus den Augenwinkeln gesehen, weil ich mit meinen Jungs beschäftigt war“. Dafür hat Thorsten Popp, Trainer beim württembergischen Verband, näher hingeschaut. „Er macht sich ganz ordentlich, er hat gute Aufschläge, eine gute Vorhand, und er hat die passende Körpergröße.“ Pech für Kurz in Renningen: Sowohl im Einzel als auch im Doppel verlor er im ersten Hauptrundenspiel gegen die an Nummer eins gesetzten Gegner. „Das ist einfach dumm gelaufen mit der Auslosung“, sagte Kurz.