Der Rutesheimer Carl Nicklas Gierl bekommt beim Jugend Cup eine Wild Card und zieht in Runde zwei ein. Dort hat er gegen den an Nummer eins gesetzten Robert Korelov keine Chance. Er nimmt aber eines mit: internationale Turniererfahrung

Rutesheim - Manne Long, der Trainer des TC Rutesheim, gönnte sich gestern in seiner Funktion als Turniermanager beim internationalen Jugend Cup („Ich bin hier für den sportlichen Ablauf verantwortlich“) eine kleine Pause unter dem schützenden Sonnenschirm. Auf Platz Nummer eins in Rutesheim (weitere Matches fanden in Renningen und Warmbronn statt) spielte einer seiner Schützlinge, Carl Nicklas Gierl, gegen den an Nummer eins gesetzten Russen Robert Korelov. „Dieses Match ist einfach nur Bonus“, sagte der aus Schweden stammende Long.

 

Gegen den hoch gewachsenen Favoriten hatte der Rutesheimer, der eine Wild Card für das Hauptfeld in der Altersklasse U 16 bekommen hatte, keine Chance und verlor deutlich mit 1:6 und 1:6. Gierl, der mit den Rutesheimer Junioren in der Bezirksklasse spielt und die zweite Herren-Mannschaft tatkräftig beim Aufstieg in die Verbandsstaffel unterstützte, hatte seinen großen Moment bereits einen Tag zuvor gefeiert, als er in der ersten Runde den Spanier Aaron Gil Garcia in drei Sätzen mit 0:6, 6:3 und 6:2 bezwungen hatte.

Dass er mit dem Russen Korelov einen Top-Favoriten vor sich hatte, das war Trainer Manne Long von vornherein klar, denn dieser hatte in seinem ersten Match mit Liam Gavrielides einen württembergischen Kader-Spieler mit 6:3 und 6:1 bezwungen, der kurz zuvor beim europäischen Turnier in Waiblingen die U 14-Konkurrenz gewonnen hatte. „Für Nicklas war dieses Turnier eine gute Möglichkeit zu sehen, wie weit er im Vergleich zu europäischen Top-Spielern in seiner eigenen sportlichen Entwicklung ist“, sagte Manne Long.

In der Altersklasse U 16 ist der an Position sieben gesetzte Benedict Kurz in die dritte Runde des Hauptfeldes eingezogen. Nach seinem lockeren Auftaktsieg gegen den Portugiesen Joao Goncalves (wir berichteten) gewann er nun gegen den deutschen Konkurrenten Philipp Uhde fast genauso souverän mit 6:2 und 6:0. Jetzt wartet Nicolas Turtl aus Bayern auf den Sindelfinger, der für den TC Hirschlanden spielt.

Eine Runde weiter sind bei den Mädchen die Favoritinnen der U 16 – die Ukrainerin Alina Tsyurbalevych besiegte die Italienerin Sara Dradi 6:1 und 6:1 – sowie der U 14 – die Russin Diana Shnaider holte gegen ihre deutsche Konkurrentin Sina Fackelmann einen 6:0 und 6:2-Sieg.

Jeweils acht Wild-Cards in den Konkurrenzen für die Qualifikation sowie für das Hauptfeld hatten die Organisatoren zu vergeben. Eine davon bekam der Doggenburger Linus Fleck für die Hauptrunde der Altersklasse U 16. „Ich kenne ihn aus den Liga-Spielen der Herren in der Bezirksliga“, so Manne Long, „und ich habe ihn mit meiner taktischen Spielweise zum Wahnsinn getrieben, konnte ihn so besiegen, zwei Schläger hat er kaputt gemacht“, fügte er mit einem schelmischen Lachen hinzu. Der 50-Jährige muss gegen die jungen Akteure sein gutes Ballgefühl ausspielen. „Anders kann ich sie nicht mehr schlagen. Das Tennis ist viel kraftvoller, schneller und athletischer geworden.“ Eines musste Fleck dem Schweden allerdings versprechen: Er darf seinen Schläger nicht werfen. Überprüfen, ob der junge Spieler sein Versprechen auch hält, wollte der Rutesheimer Trainer dann nicht. Da zählt wiederum das Vertrauen. „Jedenfalls hat sich Linus über die Wild Card richtig gefreut“, sagte Long, . In Runde eins machte der Doggenburger gegen den Schweizer Aurel Romero eine gute Figur, holte einen 6:1 und 6:1-Sieg.