Aus ganz Deutschland waren die gut 620 Paare angereist, die ihre Besten bei der Senioren Trophy des Tanzsportverbandes Baden-Württemberg (TBW) gesucht haben. Die Veranstaltung in Gebersheim war das dritte Turnier in dieser Wertungsserie, die ersten beiden hatten im März in Tübingen und im Juli in Karlsruhe stattgefunden.

Leonberg - Auf den drei Parketten in der Gebersheimer Gäublickhalle, die durch Tische voneinander abgetrennt sind, herrscht reger Betrieb. Männer in schwarz und Frauen in eleganten Ballkleidern schweben zum Takt eines langsamen Walzers über die Tanzfläche. Die Wertungsrichter stehen in den Ecken, ihnen entgeht nicht der kleinste Fehler. Immer wieder brandet Beifall auf, meist von anderen Paaren, die gerade Pause haben.

 

Einen Parkplatz rund um die Gebersheimer Halle zu bekommen, gestaltete sich als äußerst schwierig. Nicht nur der Parkplatz war voll belegt, auch mehrere hundert Meter in alle Richtungen standen Autos am Straßenrand – unter anderem mit Kennzeichen aus Wiesbaden und Berlin.

Aus ganz Deutschland waren die gut 620 Paare angereist, die ihre Besten bei der Senioren Trophy des Tanzsportverbandes Baden-Württemberg (TBW) gesucht haben. Getanzt wurde in vier Klassen der Senioren I (ab 35 Jahre), Senioren II (ab 45 Jahre), Senioren III (ab 55 Jahre) und Senioren IV (ab 65 Jahre). Die Senioren Trophy in Gebersheim war das dritte Turnier in dieser Wertungsserie, die ersten beiden hatten im März in Tübingen und im Juli in Karlsruhe stattgefunden.

Ein Paar des Gastgebers TSC Höfingen suchte man unter den 620 Startern vergeblich. Dinah und Ingo Kohls, die den Aufstieg in die Seniorenklasse I A Standard und Latein geschafft hatten, gehen seit dem Frühjahr vergangenen Jahres getrennte Wege. Dinah Kohls hat mit dem Tanzsport aufgehört, Ingo Kohls ist noch auf der Suche nach einer neuen Partnerin. Für Margit Cavusoglu, die Vorsitzende des TSC Höfingen, ist das Fehlen eigener Paare jedoch kein Grund, die TBW Senioren Trophy nicht mehr auszurichten: „Es ist natürlich schade, dass sich unser Paar getrennt hat. Aber wir richten Turniere auch aus, damit wir Geld in die Vereinskasse bekommen“, erklärt sie. Zum vierten Mal, seit Bestehen der Halle, hat der TSC Höfingen das Turnier in Gebersheim ausgerichtet. „Die Tänzer mögen die Halle, weil sie groß und hell ist“, weiß Margit Cavusoglu. Nicht nur mit dem Ambiente kann der TSC in der Gäublickhalle punkten, auch die Speisekarte ist abwechslungsreicher als anderswo. „Meist gibt es bei Turnieren nur Saitenwürstle, bei uns stehen auch Schnitzel und Kässpätzle auf der Speisekarte“, freut sich die TSC-Vorsitzende. Dass der Verein so ein reichhaltiges Angebot machen kann, liegt am eingeschworenen Küchenteam, das am Samstag und Sonntag ohne Pause an Herd und Ofen gestanden ist. „Das sind Eltern von Kindern, die früher bei uns getanzt haben“, verrät Cavusoglu. Insgesamt waren jeweils rund 40 Ehrenamtliche am Samstag und Sonntag im Einsatz, um das Turnier über die Bühne zu bringen.

In den kommenden Jahren bestehe die berechtigte Hoffnung, dass auch wieder Paare des TSC Höfingen beim eigenen Turnier am Start sein werden. „Im Jugendbereich tut sich bei uns gerade wieder einiges“, freut sich Margit Cavusoglu. Dieser lag in den vergangenen Jahren etwas brach, nachdem sich Jacqueline Cavusoglu, die erfolgreiche Tochter von Margit und Timur Cavusoglu, die stets ein Vorbild für den Nachwuchs gewesen war, aus dem Tanzsport zurückgezogen und die Tanzlehrerausbildung gemacht hatte. „Inzwischen haben wir wieder acht oder neun Nachwuchs-Paare, die auch auf Turnieren schon sehr erfolgreich sind“, erzählt Margit Cavusoglu. Allen voran Nick Sommerauer und Theresa Koch, die beim Turnier in Heilbronn-Sontheim der Junioren II B Latein mit Rang zwei unter 13 Paaren nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt sind, tragen die neuen TSC-Hoffnungen. „Zu ihnen schauen die Kleineren schon auf, und sie kümmern sich auch schon um sie“, lobt Margit Cavusoglu. Viel verspricht sich die Vorsitzende auch vom erst achtjährigen Alessandro Mastrandrea, der mit Paula Zerfaß tanzt: „Er ist ein kleines Talent und mit ganzem Herzen dabei“, so Cavusolgu.