Eine Gruppe des Leonberger Jugendcafés Siesta kann sich für die Weltmeisterschaft in den USA qualifizieren. Mit Platz drei in der Vorausscheidung gelang der Sprung zu den Deutschen Meisterschaften in Hockenheim.

Leonberg - Hip-Hop-Gruppen gibt es im Leonberger Waldhaus Jugendcafé Siesta schon seit dem Jahr 2002. Doch erstmals haben in diesem Frühjahr zwei Tanzformationen bei den Vorausscheidungen für die Deutsche Meisterschaft der „HipHop international“ in Esslingen teilgenommen. Die Tanzgruppe Invacted, in der Tänzerinnen über 18 Jahre auftreten, scheiterte im Feld der 15 Teilnehmer in der Qualifikation für das Halbfinale. Doch die Gruppe Funk Selection, in der 13- bis 17-Jährige ihr Können zeigen, schaffte mit dem dritten Platz unter sechs gestarteten Formationen auf Anhieb den Sprung zu den Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Hockenheim.

 

Erstmals sind auch zwei Choreografinnen an Bord

Die Freude ist natürlich groß bei Katrin Rykala, der Leiterin des Jugendcafés Siesta, die den Hip Hop in Leonberg initiiert hat. Doch die Lorbeeren für den sportlichen Erfolg gibt sie gleich weiter: „Wir hatten mit Irina Badt und Stella Fantasia zum ersten Mal zwei Tanz-Choreografen, die sich um Kostüme und Choreografie gekümmert haben“, erklärt sie. Die 19 und 18 Jahre alten Mädchen hätten selbst bei ihr getanzt und auch in anderen Schulen Erfahrungen gesammelt.

Während für die Tänzerinnen von Funk Selection normalerweise zwei Trainingseinheiten pro Woche anstehen, wird in dieser Woche jeden Tag geübt. Zwölf Tanzgruppen treten in Hockenheim an, nur der Sieger qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft in Las Vegas und vertritt dort Deutschland. „Wir würden gerne in die Medaillenränge kommen“, gibt Katrin Rykala als Ziel für die Deutschen Meisterschaften der „HipHop international“ aus. Die fünf Tänzerinnen träumen natürlich von Las Vegas. Falls die Leonberger Tanzgruppe dies schaffen sollte, müssten sie sich auf die Suche nach Sponsoren machen, denn die Reise- und Unterkunftskosten müssen die Teams selbst zahlen. „Ich hab da noch keine richtige Idee“, gibt Rykala offen zu.

Kommerzielle Veranstalter organisieren Titelkämpfe

„HipHop international“ ist ein kommerzieller Veranstalter für Hip-Hop-Tanz. Allein in Deutschland gibt es davon zehn bis zwölf gibt. Die offiziellen Deutschen Meisterschaften richtet „The Actiondance Federation of Germany“ (TAF) aus, die unter dem Dachverband des Deutschen Tanzsportverbandes angesiedelt ist – wie zum Beispiel auch der Deutsche Rock’n Roll-Verband. „Bei den deutschen TAF-Meisterschaften sind 3000 bis 4000 Hip-Hop-Tänzer am Start“, erklärt Harry Hagen, Vorstandsmitglied im TAF. Zudem gibt es auch noch Titelkämpfe des Deutschen Amateur Turnieramts (DAT), in der sich organisierte Tanzschulen messen würden.