Die Sternsinger fahren Rekordergebnisse ein. Insgesamt kommen in der Region etwa 120 000 Euro zusammen.

Leonberg - Ganz schön schwer hatten die Jungs und Mädels in den vergangenen Wochen zu schleppen. Als Sternsinger brachten sie den Weihnachtssegen in die Häuser und sammelten für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa.

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 120 000 Euro kamen bei der Aktion im Altkreis Leonberg zusammen, wie eine Nachfrage unserer Zeitung bei allen Pfarrämtern ergeben hat. 400 Kinder haben sich bei der Aktion beteiligt.

Am schwersten wog dabei die Renninger Sammelbüchse. 41 700 Euro sammelten die 90 Kinder in Renningen und Malmsheim. Damit hat Pfarrer Franz Pitzal wieder einmal seine Wette gegen die Sternsinger verloren. Keine 33 000 Euro kämen zusammen, hatte der Pfarrer im Vorfeld behauptet. Jetzt muss er 333 Elefanten basteln und beim Ostermarkt verkaufen.

Botschaft von Weihnachten und der Segen Gottes

Stolz auf ihre Sternsinger ist auch die Weil der Städter Kirchengemeinde. In den Teilorten Merklingen, Münklingen und Hausen waren 66 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterwegs, sie sammelten 17 660 Euro – ein neuer Rekord, wie Organisator Holger Heimpel bekannt gab. In der Weiler Kernstadt, in Schafhausen und in Ostelsheim haben 87 Kinder mitgewirkt, auch sie fuhren ein Rekordergebnis von 23 540 Euro ein. „Nicht nur der monetäre Aspekt ist erwähnenswert“, stellt Pastoralreferent Joachim Scheu fest. „Über alle Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg haben die Sternsinger die Botschaft von Weihnachten und den Segen Gottes in die Häuser gebracht.“ Aus Weil der Stadt war auch eine kleine Sternsingerdelegation zu den Gefangenen im Heimsheimer Gefängnis unterwegs.

In Leonbergs Gesamtstadt waren 86 Kinder und Jugendliche unterwegs. Sie sammelten in Leonberg 7900 Euro, in Höfingen und Gebersheim 12 900 Euro und in Warmbronn 3900 Euro. „Ich messe den Erfolg der Sternsinger aber an anderen Faktoren“, sagt Jürgen Oettel, der Pastoralreferent der Leonberger Katholiken. „Das beginnt bei uns schon mit der Vorbereitung.“ Einen Film hätten sich die Kinder zur Vorbereitung angeschaut und darin die Projekte verfolgt, in die die Gelder fließen. Etwa solche in Indien, wo noch immer 60 Millionen Kinder arbeiten müssen. „Da war für mich der Satz eines Mädchens nach dem Film ‚dass das mit den Teppichen so krass ist, habe ich nicht gewusst’ einfach bemerkenswert“, berichtet Oettel.

Auch muslimische Flüchtlingskinder waren dabei

„Dass diese Betroffenheit aber nicht einfach nur in ein Schulterzucken oder in Resignation endet, sondern darin, sich auf den Weg zu machen, um Kindern auf der ganzen Welt ein besseres Leben zu ermöglichen, ist für mich der eigentliche Erfolg der Aktion“, sagt der Pastoralreferent.

Im östlichen Enzkreis sammeln 121 Kinder insgesamt 11 075 Euro. „Besonders hervorheben sollte man auch die Jugendlichen, die eigenständig unterwegs waren, sowie alle erwachsenen Begleiter, die diese    Sternsingeraktionen erst möglich machen“, sagt Ingrid Kleiner vom Pfarramt der Kirchengemeinde Heilig Kreuz Wiernsheim-Wurmberg-Mönsheim, zu der auch Heimsheim gehört. Nicht nur evangelische, methodistische und katholische Kinder hätten hier mitgeholfen. Auch muslimische Flüchtlingskinder waren unter den Sternsingern.

In Rutesheim und Perouse waren 35 Sternsinger unterwegs, sie sammelten 8800 Euro. „Unser herzlicher Dank gilt allen Kindern, aber auch den treuen Begleitern und natürlich den Bürgern für ihre Offenheit, Freundlichkeit und Großzügigkeit“, sagt Katrin Schilling vom Rutesheimer Pfarramt stellvertretend für alle Organisatoren.