Eine Firma untersucht, welche Flächen verbunden werden sollen.

Leonberg - Es ist ein Projekt, das fast nur auf Zustimmung stößt: Bürger, Stadtverwaltung, Gemeinderäte und Umweltschutzverbände begrüßen das „grüne Band“ im Stadtzentrum, mit dem der Stadtpark, das Reiterstadion und die alte Autobahntrasse zu einer zusammenhängenden Grünfläche verbunden werden sollen. Vor knapp einem Monat hatte die Karlsruher Landschaftsarchitektin Elke Ukas ihre Ideen den Räten präsentiert. Nun hat der Gemeinderat den nächsten Schritt gemacht: Das Gremium beauftragte die Firma Steg Stadtentwicklung mit so genannten vorbereitenden Untersuchungen. Diese sind Grundlage dafür, dass die Stadt für dieses Projekt öffentliche Zuschüsse bekommt.

 

Gelder aus zwei Fördertöpfen

Es sind sogar zwei Fördertöpfe, aus denen die Stadtverwaltung Gelder zu bekommen erhofft: Für die Modernisierung der alten Autobahntrasse sollen Zuschüsse aus dem schon seit einiger Zeit bestehenden Landschaftspark-Programm des Verbands Region Stuttgart fließen. Der Bereich Stadtpark und Reiterstadion soll durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm „Zukunft Stadtgrün“ aufgewertet und verschönert werden, das im Jahr 2017 aufgelegt worden ist. „Die Anträge müssen immer im Herbst gestellt werden, die Entscheidung, welche Projekte ins Programm aufgenommen werden, fällt jeweils im Mai des Jahres darauf“, erklärte Stadtplaner Norbert Geissel den Räten.

Das Programm Stadtgrün will die grüne Infrastruktur in Stadtzentren verbessern, Grünflächen vernetzen, das Stadtklima verbessern und die biologische Vielfalt erhalten. Die Untersuchung jetzt sollte dazu dienen, die Ziele und Zwecke der Sanierung genau zu definieren und die notwendigen Kosten grob abzuschätzen. Pro Quadratmeter seien 150 Euro förderfähig, 90 Euro (60 Prozent) kämen aus dem Programm Zukunft Stadtgrün, 60 Euro (40 Prozent) sei der kommunale Anteil daran. Für die Sanierung habe man dann ausreichend Zeit, der Förderzeitraum betrage acht Jahre, eine Verlängerung um zwei weitere Jahre sei problemlos möglich.

Landschaftstreppen und Sitzstufen

Das Reiterstadion ist ein gutes Beispiel für eine umfassende Sanierung“, betonte Geissel. „Die Fugen sind grün, weil an vielen Stellen das Gras durchwächst. Regelmäßig sind dort Ausbesserungstrupps unterwegs“, berichtete er. Der Stadtpark sei derzeit eine kahle und unmöblierte Wiesenfläche. Zudem sei die Beleuchtung veraltet. „Viele Aussichtspunkte sind eigentlich keine Aussichtspunkte mehr“, meinte Norbert Geissel.

Die Landschaftsplanerin Elke Ukas hatte vorgeschlagen, im Stadtpark Landschaftstreppen oder Sitzstufen einzubauen, um bestehende Höhendifferenzen auszugleichen und den Spaziergängern Möglichkeiten zum Ausruhen zu geben. Zudem solle der Parkraum zum Teil unter die Erde verlegt werden. Mit Bänken und Spielgeräten könne man an Stellen, wo heute noch Straßen seien, komplett autofreie Bereiche schaffen, in denen sich Fußgänger und Radfahrer gern aufhielten. Diese könnten für Kultur, Freizeit und Sport genutzt werden.

Wolfgang Röckle (CDU) sagte, an den Aussichtspunkten müsse man dringend arbeiten. „Es wäre schön, wenn man den Engelbergturm mal wieder vom Stadtpark aus sehen könnte. Von Feuerbach und Höfingen aus sieht man ihn, aber nicht da aus“, erklärte er. Christa Weiß (SPD) erklärte, die Pläne seien beim Bund und Nabu sehr positiv aufgenommen worden. Ein paar Fragen gebe es aber noch.